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@grar.de Aktuell - 07.08.2003

Niedersachsen: Getreideerträge schwanken extrem

Langjähriges Durchschnitt wird nicht erreicht - Alle Kulturen 'schreien' nach Wasser


Hannover (agrar.de) - Die stabile Hochdruckwetterlage der vergangenen Wochen und
sogar Monate hat auf den niedersächsischen Getreidefeldern eine reibungslose und
zügige Getreideernte ermöglicht. In diesen Tagen geht die Ernte in die
Schlussphase, teilt der Landvolk-Pressedienst in Hannover mit.

Damit sind die guten Seiten der diesjährigen Ernte aber auch schon weitgehend
ausgeschöpft. Die Erträge fielen bei erheblichen Schwankungen eher niedriger aus
und reichen nicht an das langjährige Mittel heran. Auf allen Standorten fehlen die
Spitzenerträge, überall im Land spiegeln die Erträge die Bodenverhältnisse
deutlich wider. Auf schwachen Standorten und dort, wo die Niederschläge besonders
spärlich ausfielen, liegen die Erträge deutlich unter dem ohnehin schwachen
Vorjahreswert und auch dem langjährigen Mittel.

Auf besseren Standorten und in Regionen, wo gelegentlich doch noch ein
Regenschauer niederging, wurde noch ein ganz ordentliches Ergebnis erzielt. Die
Qualität der jetzt abschließenden Weizenernte wird hingegen einhellig als gut
bezeichnet. Bei der Braugerste dagegen gibt es gelegentlich leichte Probleme mit
einem zu hohen Eiweißgehalt, für das Gros trifft dies jedoch nicht zu.

Während die Getreidebauern für die letzten Tage der Ernte durchaus noch
Sonnenschein gebrauchen können, 'schreien' alle anderen Kulturen förmlich nach
Wasser. Zuckerrüben, Kartoffeln und selbst der wärmeliebende Mais leiden unter den
extremen Temperaturen und der anhaltenden Trockenheit. Wo die Landwirte über
Beregnungsmöglichkeiten verfügen, laufen die Regenmaschinen quasi rund um die Uhr.
Bei einer täglichen Verdunstung von sieben Millimeter und mehr kann damit aber
noch nicht einmal die tägliche Verdunstungsrate ausgeglichen werden. Zudem dürfen
die Landwirte nicht unbegrenzt Wasser für die Feldberegnung nutzen, die hohen
Kosten für den Betrieb der Regner müssen ebenfalls berücksichtigt werden.

Im Getreidebau beispielsweise wurde ein mittleres Ertragsniveau mit hohem Aufwand
erkauft. Die Milchviehhalter sorgen sich zudem um die Futtervorräte. Wiesen und
Weiden gleichen in weiten Teilen des Landes eher einer Steppenlandschaft als den
von Kühen geschätzten Grünländereien. Da auch die Maisernte keinen Ausgleich
erwarten lässt, sind die Wintervorräte bereits jetzt ziemlich angegriffen.
Erhebliche Probleme bereitet zudem die nun schon wieder startende Aussaat für das
kommende Jahr. Während die Bestellung der Wintergerste noch etwas Zeit hat, sollte
der Winterraps bereits jetzt ausgesät werden. Aber in staubtrockenem Boden lässt
sich keine geeignete Bodenbearbeitung durchführen, geschweige denn dass die
Rapssaaten gute Keimbedingungen vorfinden.

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