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@grar.de Aktuell - 06.08.2003

Westfalen-Lippe: Außergewöhnlich früher Ernteabschluss zu erwarten

Getreideanbau ausgedehnt


Münster (agrar.de) - In diesem Jahr ist in Westfalen-Lippe mit einem
außergewöhnlich frühen Abschluss der Getreideernte zu rechnen. Die Ernte von
Triticale, Roggen, Weizen und Sommergetreide ist landesweit in vollem Gange und
dürfte bei anhaltend trockenem Wetter in den günstigen Niederungslagen Ende dieser
Woche abgeschlossen werden, teilt die Landwirtschaftskammer
Westfalen-Lippe
mit. Auch in den Höhenlagen ist die Ernte weit fortgeschritten.

Die Erträge schwanken in einem weiten Bereich. Von Roggen werden überwiegend gute
Erträge gemeldet, von Triticale (Kreuzung aus Weizen und Roggen) eher mittlere.
Bei einigen früh gedroschenen Triticalebeständen sind sie auch nur niedrig
ausgefallen, besonders auf leichten Böden. Bei Weizen wird meist von noch
befriedigenden Erträgen berichtet, besonders angesichts der langanhaltenden
Trockenheit. Auf leichten Böden liegen die Druschergebnisse je nach
Wasserversorgung niedriger. Auch spät gesäter Weizen, der sich im trocken-kalten
Frühjahr nur langsam entwickeln konnte, leidet jetzt unter der schnellen Abreife.
Von solchen Beständen sind ebenfalls eher niedrige Erträge zu erwarten.

Bei sehr früher Aussaat scheint auch Sommergetreide mit den herrschenden
Witterungsbedingungen noch gut zurecht gekommen zu sein. Weitere Ertragsmeldungen
bleiben abzuwarten.

Die Getreideanbaufläche hat sich in Westfalen-Lippe ausgedehnt. Gegenüber dem
Vorjahr wurde die Getreideanbaufläche um 2,6 Prozent von 488.000 auf mehr als eine
halbe Million Hektar ausgeweitet. Insgesamt hat Westfalen-Lippe nun knapp 743.000
Hektar Ackerland. In Nordrhein-Westfalen sind es mehr als eine Million Hektar.

Zwischen den einzelnen Getreidearten ergeben sich recht große Verschiebungen. Die
Roggenfläche nimmt um ein Viertel ab, von knapp 19 000 Hektar auf 14.200 Hektar.
Auch Triticale wurde mit minus 17 Prozent ebenfalls erheblich eingeschränkt.
Winterweizen bleibt als bedeutsamste Getreideart mit 158.500 Hektar etwa auf dem
Stand des Vorjahres. Stark ausgeweitet wurden der Anbau von Sommergerste (plus 80
Prozent auf 21.250 Hektar) und Hafer (plus 19 Prozent auf knapp 20.000 Hektar).
Diese Ausweitung ist in diesem Jahr vermutlich auf Auswinterungen zurückzuführen,
so dass diese Flächen mit Sommergetreide bestellt wurden.

Aber auch der Anbau von Wintergerste wurde von 140.650 auf 146.000 Hektar
ausgedehnt, was einer Steigerung um 3,8 Prozent entspricht. Gleichfalls ausgedehnt
wurde der Anbau von Körnermais (plus 19,6 Prozent) und Corn-Cob-Mix (CCM) um 6,5
Prozent auf 53.000 Hektar. Der Körnermais wird als wertvolles Kraftfutter, aber
auch als nachwachsender Rohstoff in der Industrie verwendet. CCM, ein
Maiskorn-Spindelgemisch, ist ein sehr gutes Futter für Mastschweine.

Die in den Vorjahren zu beobachtende Ausweitung der Hülsenfrüchte wie Futtererbsen
oder Ackerbohnen hat sich nicht weiter fortgesetzt. Die Anbaufläche ist sogar
wieder etwas zurückgegangen. Der Kartoffelanbau entspricht mit knapp 8.000 Hektar
etwa dem der Vorjahre. Um ca. 1.000 Hektar wurde der Zuckerrübenanbau auf 10.900
Hektar ausgeweitet. Das Gleiche gilt für den Anbau von Gemüse (8.950 Hektar).

Nach den positiven Erfahrungen der vergangenen Jahre wurde auch der Rapsanbau noch
mal ausgedehnt. Mit 47.432 Hektar (plus 7,8 Prozent) erreicht die Anbaufläche fast
das Niveau von Anfang der 90er Jahre.

Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

 


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