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@grar.de Aktuell - 06.08.2003

NRW: Mehr Siedlungs- und Verkehrsflächen zu Lasten der Landwirtschaft

Anstieg auf 21 Prozent der Landesfläche – WLV: Besonders sparsamer und verantwortungsbewusster Umgang mit den Natur- und Kulturflächen notwendig


Münster (agrar.de) - Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der
Gesamtfläche Nordrhein-Westfalens ist nach Mitteilung des Westfälisch-Lippischen
Landwirtschaftsverbandes (WLV) mittlerweile auf 21,3 Prozent angestiegen.
Allein zwischen 1997 und 2002 nahm die für siedlungswirtschaftliche Zwecke
genutzte Fläche in Nordrhein-Westfalen um 4,3 Prozent oder knapp 30.000 Hektar
(ha) auf 726.500 ha zu. Insgesamt hat NRW eine Fläche von über 3,4 Mio. ha (34.000
km2) und ist damit - als viertgrößter Flächenstaat - halb so groß wie das Land
Bayern.

Vor 30 Jahren wurden erst knapp 15 Prozent im Landesdurchschnitt als Siedlungs-
und Verkehrsflächen genutzt. Die Ausweitung dieser Flächen ging fast
ausschließlich zu Lasten der Landwirtschaft; die 1,72 Mio. Hektar (ha)
Landwirtschaftsfläche bedecken heute 50,5 Prozent der Landesfläche. Knapp 25
Prozent oder 846.500 ha Nordrhein-Westfalens sind Wald. Auf Wasserflächen
entfallen rund 2 Prozent der Flächen (63.500 ha) zwischen Rhein und Weser. Der
Rest (1 Prozent) fällt unter sonstige Flächennutzung.

Insbesondere die Gebäude- und zugehörige Freifläche vergrößerte sich nach Angaben
des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NRW von 1997 bis 2002 um
16.305 ha oder 4,0 Prozent auf 423.500 ha. Zum Vergleich: Die Gebäude- und
Freiflächen der Städte Dortmund und Bochum beliefen sich zusammen im Jahr 2002 auf
16.465 ha. Auch die Verkehrsfläche wurde um 5.573 ha (+ 2,5 Prozent) auf nunmehr
229.100 ha ausgeweitet. Die Ausdehnung entspricht in etwa der Größenordnung der
Gesamtfläche der ostwestfälischen Stadt Borgholzhausen.

Mit 21,3 Prozent Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Bodenfläche hat NRW - mit
Ausnahme der Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen – den höchsten Anteil der
Bundesländer, Mecklenburg-Vorpommern mit knapp 7 Prozent den niedrigsten; der
bundesdeutsche Schnitt beträgt 12,4 Prozent.

Mit 530 Einwohnern je Quadratkilometer gilt Nordrhein-Westfalen als das
dichtbesiedelste Bundesland. Für die Landwirtschaft hat das den Vorteil, dass fast
18 Millionen Verbraucher sozusagen vor den Hoftoren sitzen. Andererseits übt die
hohe Besiedlung und Industrialisierung einen permanenten Druck auf die
Landwirtschaft und den ländlichen Raum aus. Wie in keinem anderen Bundesland ist
hierzulande laut WLV ein besonders sparsamer und verantwortungsbewusster Umgang
mit den Natur- und Kulturflächen notwendig.

Links zum Thema Boden,
Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

 


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