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@grar.de Aktuell - 06.08.2003

Österreich: Mehr Kirschen und Johannisbeeren, weniger Äpfel


Wien (agrar.de9 - Aufgrund der endgültigen Schätzungen der Obstreferenten der
Statistik Austria konnten die überdurchschnittlichen Ernteaussichten bei
Steinobst nunmehr bestätigt werden. War die vorjährige Ernte von dramatischen
Ausfällen durch Spätfröste geprägt, so sorgte in diesem Jahr ein milder Frühling
für eine weitgehend ungestörte Blüte. Auf einen 'normalen' April folgte ein
Rekord-Mai mit viel Hitze, ausreichend Niederschlägen, aber auch schweren
Unwettern. Selbst die Dürre im Juni konnte letztendlich den in der Entwicklung
stabilen Kulturen keinen größeren Schaden zufügen.

So wurde in diesem Jahr bei Kirschen eine Ernte von 29.400 Tonnen erzielt, womit
der 10-Jahres-Durchschnitt um 11 Prozent und die schlechte Vorjahresernte um 35
Prozent übertroffen wurde. Mehr als 96 Prozent (28.300 Tonnen) der Kirschenernte
stammten aus Extensivanlagen (Streuobst, Hausgärten), während Intensivkulturen
trotz Flächenzuwächsen mit einem Ernteanteil von 4 Prozent (1.100 Tonnen) eine
untergeordnete Rolle spielten.

Sauerkirschen (Weichseln) waren ebenfalls durch die vorherrschenden
Witterungsbedingungen begünstigt, was sich in einem Produktionsplus von 40 Prozent
auf 5.100 Tonnen widerspiegelte. Die höchste Weichselproduktion (1.400 Tonnen) -
nahezu ausschließlich aus extensivem Anbau - wurde in Oberösterreich eingebracht,
während die Steiermark das größte Volumen intensiv produzierter Weichseln (114
Tonnen) vorweisen konnte.

Auch bei Beerenobst war die heurige Ernte erfreulich, so erreichten Ananas –
Erdbeeren gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 4 Prozent (16.000 Tonnen). Während
bei Johannisbeeren (Ribiseln) aus Extensivanlagen rückläufige Erntemengen (-13
Prozent) zu verzeichnen waren, lieferten Ribiselkulturen aus Intensivanlagen
Erträge in Rekordhöhe und verdoppelten (+90 Prozent) damit fast das
Vorjahresaufkommen. Bei Schwarzen Ribiseln wurde eine Intensivproduktion von 1.500
Tonnen (+85 Prozent) erreicht, Rote und Weiße Ribisel aus Erwerbsanlagen legten
sogar um 103 Prozent auf 700 Tonnen zu.

Die erstmals erhobene Himbeerernte aus Erwerbsanlagen konnte mit 1.200 Tonnen
beziffert werden, wobei die Steiermark und Niederösterreich mit je mehr als 400
Tonnen als Hauptproduzenten hervorgingen.

Die aktuellen Schätzungen der Winterkernobsternte lassen einen deutlichen Rückgang
bei Winteräpfeln (-19 Prozent) auf 286.000 Tonnen erwarten, die nach den sehr
hohen Erträgen des Vorjahres heuer einen deutlich schwächeren Behang zeigten. Im
Vergleich zum 10-Jahres-Durchschnitt würde das einen Rückgang von 7 Prozent
bedeuten. Die Fruchtgröße wird jedoch deutlich über der von 2002 eingeschätzt.

Die Ertragserwartungen bei Winterbirnen liegen weit über dem Vorjahreswert und
deuten auf ein Ernteplus von 15 Prozent auf 34.600 Tonnen hin, wobei speziell aus
steirischen Erwerbsanlagen rekordverdächtige Hektarerträge von 350 dt/ha gemeldet
wurden.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Land Österreich.

 


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