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@grar.de Aktuell - 05.08.2003

Vier Pfoten: Konventioneller Landbau und Intensiv-Tierhaltung sind Mitverursacher der Hitzewelle

Tierschutzorganisation fordert mehr Unterstützung vom Verbraucher für klimafreundlichen Öko-Landbau


Hamburg (agrar.de) - Nach Ansicht der Tierschutzorganisation 'Vier
Pfoten
' trägt der konventionelle Landbau und die industrielle Nutztierhaltung
eine Mitverantwortung für die Hitzewelle und anhaltende Trockenheit der letzten
Wochen. Vier Pfoten fordert, dass der Ökologische Landbau zum Vorbild der gesamten
Landwirtschaft genommen wird. Weil der Verbraucher durch sein Kaufverhalten über
die Anbaumethoden in der Landwirtschaft mit entscheidet, kann er dazu beitragen,
die Marktanteile des Öko-Landbaus zu erhöhen.

Nora Petzold, Landwirtschaftsreferentin von Vier Pfoten ruft deshalb die
Verbraucher auf, ihr Verhalten zu ändern: 'Wer auf Fleisch verzichtet oder
ausschließlich Fleisch aus ökologischem Landbau isst, trägt dazu bei, die
klimaschädigenden Emissionen der Landwirtschaft zu verringern'. Laut einer Studie
des Österreichischen Arbeitskreises Land- und Forstwirtschaft ist der
Energiebedarf für ein Kilogramm Öko-Rindfleisch nur halb so groß wie ein Kilogramm
Rindfleisch aus konventioneller Haltung. Darüber hinaus werden die Tiere in der
ökologischen Landwirtschaft artgerecht gehalten.

Die anhaltende Trockenheit der letzten Woche führte zu katastrophalen
Ernteeinbußen, Futterverlusten und bedroht die Existenz vieler
Landwirtschaftsbetriebe. Der Deutsche Wetterdienst stellte schon 2002 eine
deutschlandweite Erwärmung um vier Grad für den Juni über das langjährige
Monatsmittel fest. Diese Erwärmung führt dazu, dass sich extreme Wetterlagen
häufen, wie die diesjährige Dürre und die Hochwasserkatastrophe des letzen Jahres.
Langfristig hält es die zuständige Bundesministerin Renate Künast für nötig, dass
sich der Landbau auf den von Klimaforschern angekündigten Klimawandel und
zunehmende Witterungsextreme einstellt.

Die Landwirtschaft ist weltweit zu etwa 30 Prozent am menschengemachten
Klimawandel beteiligt. Hauptverursacher sind die Klimagase Kohlendioxyd, Methan
und Lachgas. Durch die Produktion von chemisch-synthetischen Dünge- und
Pflanzenschutzmittel, durch industriell hergestellte Futtermittel und dem Einsatz
von Treibstoff wird in hohem Maße Kohlendioxyd produziert. Aber auch die
Brandrodung für landwirtschaftliche Flächen setzt enorm viel Kohlendioxyd frei.
Methangas entweicht hauptsächlich durch die Verdauung der Wiederkäuer in die
Atmosphäre. Das Lachgas entsteht zum Beispiel bei der Verteilung von
chemisch-synthetischem Stickstoffdünger auf die Felder.

Der Energieverbrauch auf einem Hektar ökologisch bewirtschafteter Fläche ist drei
Mal geringer als auf einem Hektar konventionell bewirtschafteten Fläche.
Kohlendioxyd-, Methan- und Lachgas-Emissionen sind in der konventionellen
Landwirtschaft pro Hektar etwa drei Mal so hoch wie im Ökologischen Landbau.

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