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@grar.de Aktuell - 04.08.2003

Thüringen: Samenernte bei Waldbäumen durch Trockenheit beeinträchtigt


Erfurt (agrar.de) - So verheißungsvoll in diesem Jahr die ausgeprägte Blüte fast
ausnahmslos aller Waldbaumarten auch begann, wurde doch durch die folgende
wochenlange Trockenheit die Fruchtentwicklung erheblich beeinträchtigt.
Gegenwärtig wird von Experten insgesamt nur von einem geringen bis mittlerem
Fruchtbehang ausgegangen, so das Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und
Umwelt des Freistaates Thüringen (TMLNU).

Während bei einigen Baumarten wie Rotbuche, Trauben- und Stieleiche, Bergahorn,
Fichte und Weißtanne ein noch zufriedenstellender Fruchtansatz vorhanden ist,
tragen andere wichtige Baumarten, wie z. B. die Douglasie, keine Früchte. Auch die
Qualität des Samens wird wegen der Trockenheit, wie schon jetzt erkennbar, u. a.
durch kleinere Zapfen und Früchte sowie größeren Hohlkornanteil, spürbar gemindert
sein. Außerdem beeinträchtigen Schadinsekten die Fruchtentwicklung.

Nachdem die Samen einiger Baumarten, wie Bergulme und Vogelkirsche, bereits
gewonnen wurden, werden jetzt die Vorbereitungen für die Haupterntezeit Ende
September getroffen. Witterungsbedingt tritt in diesem Jahr die Samenreife bei
allen Baumarten früher ein, was mit einer Vorverlagerung der Samenernte verbunden
sein wird.

Waldsamen waren und sind die Grundlage für die Entstehung der Wälder. Die Ernte
erfolgt in Thüringens Wäldern deshalb verantwortungsvoll nach den Regelungen des
Forstvermehrungsgutgesetzes, wodurch eine nachhaltige Reproduktion unserer
Waldbestände garantiert wird. Dieses Bundesgesetz, das am 01. Januar 2003 in Kraft
getreten ist, löst ältere Regelungen ab und dient der Umsetzung der entsprechenden
EG-Richtlinie.

Ziel der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft ist es, Waldbestände zu begründen und zu
pflegen, bei denen die einzelnen Bäume über eine möglichst gute standörtliche
Anpassungsfähigkeit verfügen. Dies wird vorrangig mit Hilfe der natürlichen
Verjüngung erreicht, indem die herab gefallenen Samen sich unter der steuernden
Hand der Forstleute und Waldbesitzer zum Nachfolgebestand entwickeln. Wo die
vorhandenen 'Mutterbäume' allerdings nicht dem Wirtschaftsziel entsprechen, werden
vor allem durch Pflanzung Baumarten geeigneter Herkunft eingebracht. Dies
verlangt, dass bewährtes Saatgut geerntet und in den Forstbaumschulen zu
Forstpflanzen herangezogen wird.

Links zum Thema Wald und Forst,
Links zum Bundesland Thüringen.

 


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