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@grar.de Aktuell - 01.08.2003

Brandenburger Jagdstrecke 2002/2003: So viele Schwarzkittel wie noch nie


Potsdam (agrar.de) - Die Wildbestände, insbesondere des Schwarz- und Damwildes,
steigen in Brandenburg weiter an. Brandenburgs Agrar- und
Umweltministerium
hat dazu heute eine erst Statistik vorgelegt. Bei allen
wesentlichen Wildarten wurden im zurückliegenden Jagdjahr, das von April 2002 bis
März 2003 zählt, höhere Strecken als im Vorjahr erzielt. Der absolute
Spitzenreiter ist dabei das Schwarzwild.

Im Jagdwesen wird die Statistik des erlegten Wildes, Fallwild (unbekannte
Todesursache) und Unfallwild als 'Strecke' bezeichnet. Die Größe der Jagdbezirke
des Landes Brandenburg umfasst eine Fläche von rund 2,7 Mio. Hektar. Dem Wild
stehen u. a. 10.200 Hektar Wildwiesen und 6.900 Hektar Wildäcker zur Verfügung.
Brandenburg ist ein Land mit traditionell hohen Wildbeständen, denn die wenig
zerschnittenen und dünn besiedelten Räume mit den großen Waldkomplexen bieten dem
Wild ideale Lebensbedingungen. Hinzu kommen die riesigen, ehemals militärisch
genutzten Flächen und die rekultivierten ehemaligen Braunkohletagebaue. Diese
Gebiete waren noch vor einigen Jahren fast wildleer - heute drängt aus diesen sehr
attraktiven Lebensräumen das Wild heraus.

Ein gutes Beispiel ist die Wittstocker Heide. Auch Naturschutzgebiete, in denen
teilweise jagdliche Beschränkungen gelten, unterstützen die Zunahme der
Wild-Populationen. Die hohen Wildbestände - insbesondere der Schwarzkittel -
resultieren vor allem aus dem sehr reichen Nahrungsangebot wie Mais- und Rapsanbau
auf Feldern sowie Eicheln und Bucheckern im Wald. Hinzu kommt eine mangelnde
'natürliche Auslese' unter den Wildbeständen durch das Ausbleiben von
schneereichen und strengen Wintern.

Schalenwild (Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild)

Bei der größten heimischen Schalenwildart - dem Rotwild - wurden 8.115 Stück
erlegt. Dies bedeutet zwar nur eine geringe Steigerung gegenüber dem Vorjahr -
dennoch ist dies seit 1991 die höchste Strecke.

Beim Damwild wurden 13.902 Stück erlegt; das bedeutet eine Steigerung gegenüber
dem Vorjahr von 1.200 Stück; die mit Abstand bisher höchste Strecke in
Brandenburg. Nur beim Muffelwild konnte die Strecke des Vorjahres nicht erreicht
werden, es wurden lediglich 733 Stück erlegt.

Beim Rehwild wurde mit 65.207 Stück seit Anfang der 90-iger Jahre die bisher
höchste Strecke erzielt.

Ein absoluter Rekord wurde mit 79.036 Stück Schwarzwild erreicht. Das sind 12.985
Wildschweine mehr als im Vorjahr. Diese Anzahl ergibt Wildbretmenge von etwa 2.300
Tonnen. Leider gehen mit den hohen Wildbeständen Schäden an landwirtschaftlichen
Kulturen einher.

Niederwild

Die Strecke der Feldhasen (3.426 Stück) bewegt sich auf dem gleichen Niveau wie im
Vorjahr. Dabei ist bemerkenswert, dass nur 610 Stück erlegt wurden; 476 Stück
wurden als Fallwild registriert und 2.340 Stück ließen bei Verkehrsunfällen ihr
Leben. Des Weiteren wurden 11.588 Stockenten und 1.746 Fasanen erlegt. Die
bedeutendsten Arten des Wasserwildes sind die Gänse und Enten. Bei beiden Gruppen
nimmt seit Jahren die Anzahl der in Brandenburg rastenden bzw. überwinternden
Tiere zu.

Raubwild

Im Jagdjahr 2002/03 wurden 39.190 Füchse erlegt - etwa die gleiche Anzahl wie im
Vorjahr. Auffällig sind die zunehmenden Populationsdichten bei den Marderhunden
und Waschbären - der sogenannten Neozoen (Neubürger). Beim Marderhund stieg die
Strecke gegenüber dem Vorjahr um 1.159 Stück auf insgesamt 5.484 Exemplare. Im
Jahr 1995 wurden lediglich 94 Stück erbeutet. Ähnlich die Entwicklung beim
Waschbär: Es wurden 3.137 erlegt - 761 Stück mehr als im Vorjahr.

Links zum Thema Jagd und Wild,
Links zum Bundesland Brandenburg.

 


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