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@grar.de Aktuell - 01.08.2003

Österreich: Erstes Hilfspaket für dürregeschädigte Bauern


Wien (agrar.de) - Der Dürregipfel beim österreichischen Finanzminister Karl Heinz
Grasser brachte eine für die dürregeschädigten Bauern wichtige Entscheidung. Der
Bund stellt insgesamt 3 Millionen Euro aus dem Katastrophenfonds für eine
Futterzukaufsaktion für die von der Dürre am schwersten betroffenen
Grünlandbetriebe zur Verfügung. Weitere 3 Millionen Euro müssen die Länder zur
Verfügung stellen, damit die Aktion durchgeführt werden kann. Mit insgesamt 6
Millionen Euro ist das größte akute Problem zu bewältigen, die Bauern können für
ihre Tiere das notwendige Futter zukaufen, erklärte Landwirtschaftssminister Josef
Pröll.

Die rasche Entscheidung sei für die Bauern ein wichtiges Signal, die
Bundesregierung lasse die Bauern in dieser schwierigen Situation nicht allein.
Jetzt gehe es darum, mit den Ländern rasch die technischen Details
auszuverhandeln. Die Länder können über den notwendigen Rahmen ihrer Beteiligung
von 3 Millionen Euro hinaus auch weitere Hilfsmaßnahmen setzen, falls dies
regional notwendig sein sollte, führte Pröll weiter aus.

Insgesamt steht ein Hilfspaket zur Verfügung, das die Landwirtschaft bei der
Bewältigung der Ausnahmesituation effektiv unterstützt. Die Stilllegungsflächen
sind zur Futtergewinnung freigegeben, eine finanzielle Entlastung aller von der
Dürre betroffenen Betriebe ist durch die ebenfalls bereits angebotene Stundung der
Agrarinvestitionskredite gegeben. Wichtig wäre noch, dass die EU verbilligtes
Getreide aus den Interventionslagern für Fütterungszwecke zur Verfügung stellt.
Ein entsprechender Antrag wurde von Österreich bereits gestellt, ein positives
Ergebnis der Verhandlungen steht aber noch aus. Auch hier gilt der Grundsatz: 'Wer
rasch hilft, hilft doppelt', appellierte Pröll an die Brüsseler Behörden, auch
einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Bauern zu leisten.

Klar sei aber auch, dass auch für Grünlandbetriebe ein Versicherungsmodell gegen
Dürreschäden entwickelt werden müsse. Da Dürreperioden offensichtlich aufgrund des
Klimawandels häufiger auftreten, müßten neben einem Schwerpunkt in der Bekämpfung
des Klimawandels für die Betriebe eine effektiv wirksame und kalkulierbare Lösung
auf Versicherungsbasis gefunden werden. Es könne nicht Dauerlösung sein, mit
Novellen zum Katastrophengesetz und budgetären Kraftanstrengungen Hilfsmaßnahmen
zu setzen. Allerdings gebe es derzeit in ganz Europa kein
Grünland-Versicherungsmodell. 'Um in Zukunft eine bessere Absicherung für die
Bauern in Grünland zu gewährleisten, werde ich mich daher einsetzen, dass
Dürreversicherungsmodelle entwickelt werden. Hier muss Österreich eine
Vorreiterrolle übernehmen und gemeinsam mit der Hagelversicherung entsprechende
Pakete entwickeln', sagte Pröll abschließend.

Links zum Land Österreich.

 


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