Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 28.06.2003

Sklenar fordert Hilfe für Landwirte wegen anhaltender Trockenheit


Erfurt (agrar.de) - 'Die gegenwärtige Situation in den Landwirtschaftsbetrieben
Thüringens ist auf Grund der extremen Witterung in den letzten Monaten als sehr
kritisch einzuschätzen. Ich halte es für dringend notwendig, den
landwirtschaftlichen Betrieben, die aufgrund der Witterungseinflüsse in diesem
Jahr in eine finanzielle Notlage geraten werden, schnellstens zu helfen.' Das
schreibt der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr.
Volker Sklenar, in einem Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast.
'Ich bin der Auffassung, dass unbedingt Hilfsmaßnahmen für solche Betriebe durch
Bund und Länder ergriffen werden müssen.'

Geeignet erscheint Minister Dr. Sklenar ein Bund-Länder-Hilfsprogramm.

Er forderte Ministerin Künast auf, sich erneut bei der EU-Kommission dafür
einzusetzen, in den von der Trockenheit betroffenen Gebieten die Nutzung des
Aufwuchses der Stilllegungsflächen als Futter zu ermöglichen. Die EU-Kommission
hatte bisher eine derartige Ausnahmeregelung abgelehnt. Außerdem wird Ministerin
Künast gebeten, die nationale Modulation für dieses Jahr auszusetzen.

Nach dem Hochwasser zum Jahreswechsel stand ein Großteil der landwirtschaftlichen
Flächen noch längere Zeit unter Wasser. Daran haben sich bis ins zeitige Frühjahr
starke Wechselfröste angeschlossen. Das führte regional zu teilweise erheblichen
Auswinterungsschäden bei den Kulturen und zu Umbrüchen bei den Herbstaussaaten. An
diese bereits kritische Situation schlossen sich die Wachstumsmonate März bis Juni
an, die durch erhebliche Niederschlagsdefizite im Vergleich zu den langjährigen
Niederschlagsmengen gekennzeichnet sind. Dazu kamen gleichzeitig erheblich erhöhte
Tagestemperaturen, was zu einer gesteigerten Verdunstung und somit zu einer
negativen Bilanz des Bodenwasserhaushalts führte.

Die geschätzten Ertragsleistungen werden bei Wintergerste und Ölfrüchten
voraussichtlich um 30 – 40 Prozent unter den Ergebnissen des langjährigen
Ertragsdurchschnitts liegen. Bei Sommergetreide und Hülsenfrüchten wird ein
Ertragsausfall von ca. 25 Prozent zum Durchschnitt prognostiziert. Die Erträge
beim ersten Futterschnitt lagen nur bei 70 Prozent zu den Vergleichszahlen der
Vorjahre. Für den zweiten Aufwuchs muss nochmals mit Mindererträgen gerechnet
werden, so dass die Grünfutterversorgung der Tierbestände nicht abgesichert ist.
Auch Obstbau- und Gemüsebetriebe in Ostthüringen erwarten größere Ernteausfälle.
'Auch bei eventuell noch zu erwartenden Niederschlägen wird sich die kritische
Lage nicht wesentlich entspannen', so Dr. Sklenar. Besonders die Betriebe in Ost-
und Südthüringen sind von den ungünstigen Witterungsbedingungen stark betroffen.

Links zum Thema Wetter,
Links zum Thema Agrarpolitik.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de