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@grar.de Aktuell - 26.06.2003

Möllers: Auf Bauern und Verwaltung kommt Welle der Bürokratie zu


Münster (agrar.de) - 'Das Ergebnis der Verhandlungen über die Reform der
Gemeinsamen Agrarpolitik wird schmerzliche Einschnitte für unsere Bauern in
Westfalen-Lippe haben', so der Präsident des Westfälisch-Lippischen
Landwirtschaftsverbandes (WLV), Franz-Josef Möllers, in einer ersten
Reaktion zu dem am Donnerstagmorgen ausgehandelten Kompromiss der
EU-Agrarminister. Auf der gesamten Front würden Einkommensverluste eintreten.
Zusammen mit den national geplanten stärkeren Belastungen beim Agrardiesel und bei
der Landwirtschaftlichen Krankenversicherung entstehe eine für die Betriebe
äußerst schwierige Situation.

'Der Strukturwandel wird sich dramatisch verschärfen. Damit droht ein
Strukturbruch in der Landwirtschaft', so Möllers. Am stärksten betroffen seien die
heimischen Milchviehbetriebe und die Bullenmäster. Den Milchbauern würden noch
niedrigere Erzeugerpreise zugemutet, für die Bullenmäster sei die drohende
Entkopplung eine schwere Belastung.

Völlig unverständlich sei für den WLV-Präsidenten, dass die EU-Agrarminister die
Gemeinsame Agrarpolitik geopfert haben, indem sie den Nationalstaaten
weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten für die Vergabe von Direktzahlungen
eingeräumt haben. Möllers wörtlich: 'Ich befürchte, dass durch die
Renationalisierung der Agrarpolitik für unsere Betriebe massive
Wettbewerbsverzerrungen entstehen.' Er appelliert deshalb an Bundesministerin
Renate Künast, die Interessen der gesamten Landwirtschaft zu berücksichtigen und
die Mittel in der Landwirtschaft zu belassen, wo sie dringend gebraucht werden.
Aufgrund der eingeleiteten Trennung der Preisausgleichszahlungen von der Erzeugung
entstehe, so der WLV-Präsident, ein Wirrwarr unterschiedlichster regionaler und
nationaler Bestimmungen. Landwirte und Agrarverwaltung drohten in einer Flutwelle
an Bürokratie unterzugehen. Möllers fordert deshalb Bund und Länder auf, alles
daran zu setzen, eine möglichst pragmatische Umsetzung der Reformbeschlüsse in die
Wege zu leiten.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
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