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@grar.de Aktuell - 25.06.2003

Naturland weist Ansinnen der US-Regierung zur Gentechnik zurück

Widerstand gegen Legalisierung von Gentechnik


Gräfelfing (agrar.de) – Als ebenso ungeheuerliche wie falsche Aussage wertet
Naturland die Erklärung des amerikanischen Präsidenten George W. Bush,
das Gen-Moratorium der EU sei schuld am Hunger in Afrika. Der Ökologische
Landbauverband Naturland, der 36.000 Mitglieder in aller Welt betreut, mit seiner
Arbeit aktive Entwicklungshilfe leistet und das Verbot zum Einsatz von Gentechnik
fest in seinen Richtlinien verankert hat, lehnt die Legalisierung der 'grünen'
Gentechnik ab und appelliert an die EU, das Moratorium aufrechtzuerhalten. Der
Schutz aller Menschen, die auf die gentechnikfreie Qualität von Bio-Produkten
vertrauen und der Schutz der Öko-Landwirte stehe im Vordergrund.

Bush hatte gestern in einer Rede vor dem Verband der Biotechnologie in Washington
gefordert, die EU solle ihren Widerstand gegen den Import gentechnisch veränderter
Nahrungsmittel aufgeben, 'zum Wohle eines von Hunger bedrohten Kontinents.' Die
Afrikaner würden sich nicht trauen, Gentechnik einzusetzen, weil sie fürchteten,
ihre Waren dann nicht nach Europa exportieren zu können. Die USA klagen jetzt vor
der Welthandelsorganisation WTO gegen das EU-Moratorium.

Naturland erklärte dazu, der Hunger in Afrika und in anderen Teilen der Welt sei
keine Folge des EU-Moratoriums, sondern ein Folgeproblem der Armut und der
sozialen Verhältnisse in diesen Ländern. Gentechnik sei für viele Bauern dort
einfach zu teuer, mache die Landwirte von der Agroindustrie abhängig und sei ein
Risiko für Mensch und Natur. 'Es ist unverantwortlich, dass Präsident Bush den
Hunger in Afrika instrumentalisiert, um die Interessen der Gentechnik Unternehmen
durchzusetzen', so Felix Prinz zu Löwenstein vom Naturland Präsidium.

Deutsche und europäische Naturland-Landwirte haben große Sorge, dass mit einem
legalisierten Import bzw. Anbau gentechnisch veränderter Nutzpflanzen der
Gentransfer auf Öko-Feldern in Europa zum Problem werden könnte. Die
'Genverschmutzung' sei ein hohes Risiko. Verbraucher können sich darauf verlassen,
dass auf Öko-Betrieben und in der Verarbeitung der Rohstoffe, bewusst und durch
Kontrollen belegt, keine Gentechnik eingesetzt wird. Dies solle auch so bleiben.

Ökologischer Landbau, wie ihn Naturland seit Jahren für viele Klimaregionen der
Welt entwickelt und wie ihn Naturland-Erzeuger täglich praktizieren, sei ein
hervorragender Weg, die sozialen und ökologischen Probleme der Zukunft auch in
Ländern Afrikas und Asiens zu lösen. Gentechnik aber sei eine unkalkulierbare
Gefahr, eine Bedrohung für Gesundheit, Natur und Artenvielfalt.

Links zum Thema Bio-Landbau und Biotechnologie,
Links zum Thema Landwirtschaft international.

 


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