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@grar.de Aktuell - 25.06.2003

BÖLW: EU darf Hegemoniebestrebungen der USA in Sachen Grüne Gentechnik nicht hinnehmen!

Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft fordert die Europäische Union auf, dem Schutz der Verbraucher und der Landwirte absolute Priorität zu geben


Berlin (agrar.de) - Präsident George W. Bush hat die Europäer auf aggressive Weise
aufgefordert, nun endlich den Import gentechnisch veränderter Nahrungsmittel aus
den USA zuzulassen. Damit macht er Druck hinter eine im Mai von den USA bei der
Welthandelsorganisation WTO eingereichte Klage gegen die EU. Hintergrund ist, dass
den USA – Bauern bislang möglicherweise 300 Millionen Dollar möglicher
Exporterlöse entgangen sind, weil sie ihre Gentechnik-Produkte nicht an die
Europäer verkaufen dürfen.

'Dass Präsident Bush nun auch noch den Hunger in Afrika als Hebel ansetzt, um
seinen Landwirten und der Gentechnik-Industrie den Europäischen Markt
aufzubrechen, ist kaum noch zu überbieten' empörte sich der Vorsitzende des Bund
Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein
in Berlin. Im Hinblick auf Argentinien, das nach den USA und Kanada der
drittgrößte Verwender gentechnisch manipulierter Pflanzen ist, wies Löwenstein
darauf hin, dass es ganz andere Faktoren seien, die für den Hunger in der dritten
Welt verantwortlich sind: 'Trotz gewaltigen Gentechnik-Einsatzes hungern in
Argentinien heute mehr Menschen als je zuvor. Es ist die von einer katastrophalen
Wirtschaftspolitik verursachte Armut, wegen der Menschen keinen Zugang zu
Nahrungsmitteln haben. Es ist die Besitzlosigkeit arbeitsloser Landarbeiter, der
mangelnde Zugang von Kleinbauern zu sauberem, keimfähigem, lokal erzeugtem Saatgut
und viele ähnliche Gründe, die ebenso in Argentinien wie auch in vielen Ländern
der Dritten Welt Hunger verursachen.' Gentechnisch manipuliertes Saatgut führt nur
zu einem: zu größerer Abhängigkeit von einer Risiko-Technologie und den Konzernen,
die sie anbieten!

Herrn Bushs Absichten sind nach Einschätzung des BÖLW klar: Noch ehe es eine
Kennzeichnungsverordnung in Europa gibt, die dem Verbraucher die Möglichkeit gibt,
sich bewusst für oder gegen genmanipuliertes Essen zu entscheiden, soll
amerikanisches Genfood auf den Europäischen Markt gedrückt werden. Thomas Dosch,
Sprecher des BÖLW erteilt solchen Absichten eine klare Absage: 'Die EU darf dem
amerikanischen Druck auf keinen Fall nachgeben. Hier stehen die Interessen der
Europäischen Verbraucher ebenso auf dem Spiel wie die einer Landwirtschaft, die
weiterhin ohne Gentechnik produzieren will.'

Links zum Thema Bio-Landbau und Biotechnologie,
Links zum Thema EU und Landwirtschaft.

 


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