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@grar.de Aktuell - 25.06.2003

EU-Agrarreform: Milcherzeugern drohen dramatische Einkommenseinbußen

DBV fordert in GAP-Reform massive Aufstockung des Direktausgleichs


Berlin (agrar.de) - Die Auswirkungen des zuletzt diskutierten
Kompromiss-Vorschlages zur Reform der EU-Agrarpolitik würden sich bei einer
Realisierung dramatisch auf die Einkommen der deutschen Milcherzeuger auswirken.
Nach Berechnungen des Deutschen Bauernverbandes (DBV) würde die
vorgeschlagene Senkung des Milchpreises um 7,3 Cent trotz des diskutierten
Direktausgleichs von 3,55 Cent pro Kilogramm Milch für die Milchbauern in
Deutschland einen Einkommensverlust von bis zu 1,2 Milliarden Euro bedeuten. Etwa
ein Drittel des Einkommens der Milcherzeuger ginge verloren.

Dies ist für den wichtigsten Produktionsbereich der deutschen Landwirtschaft
völlig inakzeptabel. Der DBV hat deshalb Bundesministerin Renate Künast im Vorfeld
der entscheidenden Verhandlungen im Agrarrat aufgefordert, die dramatischen
Einkommensverluste mit aller Kraft zu verhindern. Dazu müssen die Preissenkungen
auf die Beschlüsse der Agenda 2000 zurückgeführt und der Direktausgleich auf
Brüsseler Ebene deutlich erhöht werden. Nur so lässt sich die ohnehin bedrohliche
wirtschaftliche Lage in den Milcherzeugerbetrieben stabilisieren und gleichzeitig
die Nettozahler-Position Deutschlands im Rahmen der EU-Finanzierung verbessern.
Immerhin ist Deutschland mit rund 28 Millionen Tonnen der größte Milcherzeuger der
Gemeinschaft.

Eine Kompensation der Einkommensverluste über eine nachträglich geschaffene
Grünlandprämie dürfte kaum möglich sein. Die notwendige zusätzliche Grünlandprämie
müsste rund 300 Euro je Hektar betragen. Diskutiert werden von Seiten der Politik
dagegen lediglich 80 Euro je Hektar. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass die
Einkommensverluste in den klassischen Milcherzeugergebieten im Norden und Süden
Deutschlands 400 Euro und mehr je Hektar betragen dürften. Ein Grund mehr, so der
DBV, jetzt alles daran zu setzen, im Rahmen der europäischen Regelungen eine
weitergehende Kompensation zu erreichen

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
Links zum Thema Verbände.

 


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