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@grar.de Aktuell - 24.06.2003

EFFAT: Völlige Liberalisierung der Landwirtschaft hätte verheerende Folgen für die 3. Welt


Brüsswel (agrar.de) - Eine völlige Liberalisierung der Landwirtschaft ist nicht im
Interesse der 3. Welt. Darauf wies Harald Wiedenhofer, Generalsekretär der
europäischen Arbeitnehmervertretung EFFAT (European Federation of Food,
Agriculture and Tourism trade unions), in einer Veranstaltung seiner Organisation
in Brüssel hin.

Eine völlige Liberalisierung würde bedeuten, dass selbst jene Entwicklungsländer
mehr Lebensmittel in die Industrieländer exportieren würden, die selbst nicht
genug Lebensmittel hätten. Zudem sei zum Beispiel Indien der zweitgrößte Exporteur
von Reis, obwohl rund 260 Mio Inder nicht ausreichend mit Lebensmitteln versorgt
werden. Selbst Länder wie Mosambik, Malawi und Äthiopien würden Lebensmittel
exportieren.

Diejenigen, die von einer völligen Liberalisierung am meisten profitieren würden,
wären die großen Handelsunternehmen und Konzerne, die dann mit dem Anbau von
Monokulturen große Geschäfte machen, aber gerade dadurch lebensnotwendige,
kleinbäuerliche Versorgungsstrukturen in den Entwicklungsländern zerstören würden.
Dafür gäbe es schon zu viele negative Beispiele.

Natürlich brauchen wir eine nachhaltige Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik und
einen neuen WTO-Vertrag, um die Handelpositionen der 3. Welt gravierend zu
verbessern. Aber eine völlige Liberalisierung der Landwirtschaft hätte verheerende
Folgen für die 3. Welt.

Links zum Thema Landwirtschaft international,
Links zum Thema Verbände.

 


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