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@grar.de Aktuell - 24.06.2003

Untersuchungs- und Deklarationspflicht für alle Düngemittel?

Fachtagung in Neumünster: Muss wirklich jeder Mist auf den Acker?


Neumünster (agrar.de) - 150 Teilnehmer aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft
diskutierten heute in Neumünster über die Reduzierung von Schadstoffeinträgen auf
Äcker und Wiesen. Schleswig-Holsteins Umwelt- und Landwirtschaftsminister Klaus
Müller hatte zu der Fachtagung mit dem provokanten Titel 'Muss wirklich jeder Mist
auf den Acker?' eingeladen.

Um das Potenzial der Böden optimal nutzen zu können, wird nicht nur eine
breitgefächerte Düngemittelpalette angewendet, vielmehr werden auch Abfälle zur
Pflanzenernährung eingesetzt. Das bekannteste Stichwort dabei ist Klärschlamm.
Neben den erwünschten Nährstoffen sind in diesen Düngemitteln häufig Schadstoffe.

Spätestens seit der BSE-Krise steht diese Praxis auf den Prüfstand. So beschlossen
die Umwelt- und Landwirtschaftsminister im Juni 2001, dass die
Flächenbewirtschaftung nicht zur Anreicherung von Schadstoffen führen darf. Damit
war der Startschuss gefallen, neue Konzepte zur Schadstoffbegrenzung in
Düngemitteln zu entwickeln.

Bundesumweltministerium und Bundesverbraucherschutzministerium haben im Juni 2002
ein Konzept vorgelegt, das strenge Grenzwerte zur Begrenzung des Eintrages von
Schadstoffen empfiehlt. Zwischenzeitlich wurden vom Verband Deutscher
Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) und den
Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein alternative Vorschläge
zur Begrenzung des Eintrages von Schadstoffen bei der Düngung landwirtschaftlich
genutzter Flächen vorgelegt. Das Umweltministerium bot mit der heutigen
Veranstaltung die Plattform zur Diskussion der verschiedenen Ansätze.

'Hinter unserem Ansatz steckt die Frage, ob wir nicht gänzlich umdenken müssen und
analog zu den Nährstoffbilanzen auch die Schadstoffbilanzen ins Auge fassen
müssen', erklärte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Klaus Müller. 'Der Landwirt
muss meines Erachtens wissen, welche Schadstoffe er sich mit dem einen oder
anderen Dünger einkauft.' Das bedeute, dass es eine Untersuchungs- und
Deklarationspflicht für alle Düngemittel geben müsse. Der Landwirt trage
letztendlich ja Verantwortung für das, was er auf seine Böden ausbringe.

Links zum Thema Boden,
Links zum Thema Düngung.

 


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