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@grar.de Aktuell - 20.06.2003

BVE: Stillstand bei Agrarreformen würde Lebensmittelexport gefährden

Wettbewerbsfähigkeit der Industrie muss durch zügige Reformen gestärkt werden


Bonn (agrar.de) - Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie
(BVE) bedauert die erneute Vertagung der Verhandlungen über die Reform
der Europäischen Agrarpolitik im Ministerrat. Die Europäische Agrarpolitik braucht
Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Ernährungsindustrie im Binnenmarkt und
auf dem Weltmarkt zu erhalten und zu stärken. Ohne Reformen droht außerdem ein
Scheitern der WTO-Agrarverhandlungen. Die Ernährungsindustrie ist mit einem
Auslandsanteil ihres Umsatzes von gut 19 Prozent stark vom Export abhängig und hat
daher an der Erarbeitung einer neuen fairen Grundlage für den internationalen
Agrarhandel großes Interesse.

Mit Sorge sieht die Ernährungsindustrie die ablehnende Haltung einiger
EU-Mitgliedsländer zu den Vorschlägen zur Entkopplung. Die Entkopplung darf als
Grundgedanke der Reform nicht aufgegeben werden. Sie ermöglicht im Grundsatz eine
bessere Anpassung der Agrarproduktion an die Markterfordernisse, die
Verbraucherwünsche und an die Anforderungen der Ernährungsindustrie in Bezug auf
die Verfügbarkeit, die Qualität und den Preis von Rohstoffen aus der EU. Sie ist
außerdem notwendig, um eine Senkung der Interventionspreise zu ermöglichen und so
die Anpassung an sinkende Ausfuhrerstattungen, wie im Rahmen der WTO vereinbart,
zu erleichtern.

Es ist allerdings richtig, die Entkopplungsvorschläge Branche für Branche auf den
Prüfstand zu stellen. Denn eine zu schnelle und zu weitgehende Entkopplung könnte
in einigen Branchen die Sicherheit der Rohstoffverfügbarkeit gefährden und zu
Wettbewerbsverzerrungen im Binnenmarkt führen. Insofern hofft die
Ernährungsindustrie, daß die Agrarminister in der kommenden Woche den notwendigen
Kompromiss finden, um die 1992 begonnenen und mit der Agenda 2000 weitergeführten
Agrarreformen fortzusetzten.

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