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@grar.de Aktuell - 20.06.2003
Mecklenburg-Vorpommern: Landwirtschaft erwartet Erlösausfälle von bis zu 150 Mio. Euro
Minister Backhaus: Die Situation ist außerordentlich kritisch
Schwerin (agrar.de) - Die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern müssen in diesem
Jahr mit hohen Verlusten rechnen. 'Es ist davon auszugehen, dass die
Ertragserwartungen zwischen 15 bis zu 35 Prozent niedriger sein werden als im
Vorjahr', sagte der Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei,
Dr. Till Backhaus (SPD). Die Landwirtschaft muss mit Erlösausfällen von 100 bis
150 Mio. Euro zum Vergleichszeitraum rechnen. Je Hektar Mähdruschfrüchte, das
heißt Getreide und Raps, wird ein Ertragsausfall von 150 bis 180 Euro erwartet.
Im Bereich Parchim schätzt das zuständige Amt für Landwirtschaft mit Ausfällen von
25 bis 40 Prozent beim Getreide und 20 bis 35 Prozent beim Winterraps, im Bereich
des Amtes für Landwirtschaft Ferdinandshof werden beim Winterraps Ausfälle von 20
bis 40 Prozent erwartet. Insgesamt werden die Erträge bei den Mähdruschfrüchten
für 2003 zwischen 8 bis 10 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf
Jahre liegen.
Ursache sind die ungünstigen Witterungsbedingungen im Herbst, die Frostschäden
sowie die Trockenheit in den ersten Monaten des Jahres. Mit 133 mm Niederschlägen
von Januar bis Mai 2003 lag die Menge weit mehr als die Hälfte unter der des
Vorjahreszeitraumes, als 294 mm Niederschläge gemessen wurden.
'Die Situation im Ackerbau muss als außerordentlich kritisch beurteilt werden',
sagt Backhaus. Die nunmehr zweijährigen Ertragsverluste, der Preisverfall bei den
erzeugten Produkten sowie die erhöhten Kosten für die Betriebsmittel führen zu
einer angespannten Lage bei den Ackerbaubetrieben. 'Wir haben einen Antrag beim
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft gestellt,
für das gesamte Land die Stillegungsfläche zur Futternutzung zur genehmigen',
sagte Minister Backhaus.
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