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@grar.de Aktuell - 19.06.2003

Keppelhoff-Wiechert: Verbot von Antibiotika in der Tierernährung - ein großer Erfolg für die Verbraucher!


Brüssel (agrar.de) - 'Antibiotika als Wachstumsförderer in der Tiernahrung zu
verbieten, ist eine langjährige Forderung des Europäischen Parlamentes, die wir
nun in die europäische Realität umsetzen werden', sagte die
EVP-ED-Berichterstatterin Hedwig Keppelhoff-Wiechert heute in Brüssel.

Bei der Plenardebatte anläßlich der zweiten Lesung dieses Verordnungsvorschlages
wurde deutlich, daß Zusatzstoffe in der Tierernährung nach ganz unterschiedlichen
Gesichtspunkten bewertet werden. Antibiotika als Zusatzstoffe, die
wachstumsfördernd in der Tiermast wirken, werden in der EU endgültig zum 31.
Dezember 2005 verboten. Eine wachsende Resistenz bei verschiedenen Antibiotika in
der medizinischen Behandlung bei Patienten ist für diese politische Entscheidung
überfällig, so die CDU-Europaabgeordnete. Futtermittel, die aus Drittstaaten in
die EU eingeführt werden, müssen selbstverständlich ebenfalls - wie
innereuropäische Produkte - den Anforderungen dieser neuen Verordnung genügen.

Die Deklaration von Aromen in Futtermitteln wurde in einem zwischen Rat,
Kommission und Parlament gefundenen Kompromiß gelöst. Derzeit sind über 300
Aromenstoffe zugelassen, die in ihrer Herstellung strengsten Kontrollen und
Überwachungen unterliegen. Aus diesem Grunde müssen alle Aromenkomponenten im
Endprodukt Futtermittel nicht mehr einzeln deklariert werden. Diese Regelung
spiegelt exakt die bestehenden Regelungen im Lebensmittelbereich für Menschen
wider. Hauptpunkt des Kompromisses ist der Einsatz von Histomonostatika und
Kokziostatika (Zusatzstoffe in der Geflügelhaltung mit antibiotischer Wirkung) als
vorbeugender Gesundheitsschutz für die Tiere. Diese beiden Mittel gelten derzeit
als unerlässlich gegen die sogenannte Schwarzkopfkrankheit, die in der
Geflügelhaltung - auch in der ökologischen Landwirtschaft - häufig auftritt und
bei der bis zu 60 Prozent des Tierbestandes qualvoll verenden kann. Diese Mittel
bleiben nicht in aller Zukunft als Zusatzstoffe erlaubt, sondern werden befristet,
denn nur so entstehe ein ausreichender Druck auf die Pharmaindustrie zur
Entwicklung von geeigneten Alternativprodukten oder neuen Tierimpfstoffen. 'Mit
der heutigen Abstimmung ist der Verbraucherschutz in der EU ein gutes Stück weiter
gekommen', so die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen
Parlament, Hedwig Keppelhoff-Wiechert.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
Links zum Thema Tierernährung.

 


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