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@grar.de Aktuell - 16.06.2003

COPA: Minister, bringen Sie die multifunktionale Rolle der Landwirtschaft nicht in Gefahr


Brüssel (agrar.de) - Am Vorabend der Fortführung der Agrarratstagung forderten der
Präsident des Ausschusses der berufsständischen landwirtschaftlichen
Organisationen der EU (COPA), der europäischen Dachorganisation der
Bauernverbände, Peter Gaemelke und der Präsident des Allgemeinen Ausschusses des
ländlichen Genossenschaftswesens der EU (COGECA), Marcus H. Borgström, die
Griechische Präsidentschaft auf, einen neuen Kompromissvorschlag vorzulegen, der
den Anliegen der europäischen Landwirte und ihrer Genossenschaften Rechnung trage.

Nahezu alle Minister sind sich darin einig, dass die Kommissionsvorschläge eine
ganze Reihe von unerwünschten Auswirkungen haben werden, sagten die Präsidenten
von COPA und COGECA. Und trotzdem bleibt - ungeachtet der langen Diskussionen im
Rat - völlig ungeklärt, wie diese Probleme überwunden werden können.

Eine totale Entkoppelung, wie von der Kommission vorgeschlagen, würde zur Aufgabe
der Produktion führen und die Zukunft der landwirtschaftlichen Tätigkeit in den am
meisten benachteiligten Gebieten in Gefahr bringen - von den Auswirkungen der
unnötigen Preissenkungsvorschläge ganz zu schweigen, erklärten die Präsidenten.
Die Entkoppelungsvorschläge hätten auch Wettbewerbsverzerrungen zur Folge, ein
Problem, das sich für alle - nicht nur einige - Regionen der EU stellt.

Es besteht durchaus die Gefahr, dass wir im Endergebnis eine noch kompliziertere
Agrarpolitik haben werden, die nicht mehr den Rückhalt der europäischen Bürger
hat. Die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit hat deutlich zu verstehen gegeben, dass
sie von der Landwirtschaft in Europa erwartet, ihre multifunktionale Rolle voll
wahrzunehmen, betonten die Präsidenten.

Zur Zukunftssicherung einer nachhaltigen Landwirtschaft in Europa muss der
Ministerrat unter allen Umständen Beschlüsse fassen, die

• den Fortbestand und ein wirksames Funktionieren der gemeinsamen
Marktorganisationen sowie deren Verteidigung in der WTO gewährleisten,

• nicht zu Wettbewerbsverzerrungen zwischen Regionen, zwischen Sektoren und
innerhalb von Sektoren führen,

• die Gewähr für die Aufrechterhaltung der Produktion in allen ländlichen
Gebieten, einschliesslich der benachteiligten, bieten und

• nicht die Renationalisierung der Gemeinsamen Agrarpolitik und die Zerstörung des
Binnenmarkts zur Folge haben.

Gewährleisten Sie den Landwirten faire Einkommen und eine sichere Zukunft, damit
sie den von der Gesellschaft in Europa gewollten anspruchsvollen Standards und
nachhaltigen Produktionsmethoden weiter gerecht werden können, sagten
abschliessend die Präsidenten.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
Links zum Thema Verbände.

 


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