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@grar.de Aktuell - 16.06.2003

Bedarfsgerechte Ausbringung von Herbiziden, Fungiziden und Halmstabilisatoren


Bornim/Berlin (agrar.de) - Ohne die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln wäre heute
die Ernährung der Weltbevölkerung nicht möglich. Andererseits können Herbizide,
Fungizide und Halmstabilisatoren Boden, Luft und Gewässer belasten. Durch die
Entwicklung und Anwendung moderner Technik haben Agrarwissenschaftler vom
Leibniz-Institut für Agrartechnik in Bornim (ATB), Lösungen erarbeitet,
die Pflanzenschutzmittel einsparen und dem Landwirt helfen, Betriebskosten zu
reduzieren.

Bedingt durch die einzelnen Bodenarten, unterschiedliches Relief und wechselnde
Bodenfeuchten wachsen Kulturpflanzen unterschiedlich. Dennoch werden
Bodenbearbeitung, Aussaat, Düngung und Pflanzenschutz meist überall mit der
gleichen Intensität durchgeführt. Durch diese Arbeitsweise werden bestimmte
Bereiche eines Feldes mit Pflanzenschutzmitteln über- bzw. unterversorgt.

Lösungswege eröffnen sich durch den Einsatz modernster Satellitenortungs-, Sensor-
und Computertechnik. Auf diesen Grundlagen entwickelte Systeme sind in der Lage,
den unterschiedlichen Pflanzenbewuchs zu erkennen und Arbeitsgeräte
teilflächenspezifisch zu steuern.

Seit Anfang der neunziger Jahre arbeitet das ATB an der Entwicklung von Technik
und Verfahren für die 'teilflächenspezifische' Anwendung von
Pflanzenschutzmitteln. Diese ermöglichen eine örtlich angepasste Dosierung, d.h.
Pflanzenschutzmittel werden nur in den Mengen gespritzt, wie es das
Schaderregervorkommen bzw. die Entwicklung der Kulturpflanze erfordert. Zu diesem
Zweck wurden eine Reihe von Sensoren für die teilflächenspezifische Ausbringung
von Herbiziden, Fungiziden und Halmstabilisatoren entwickelt. Hierzu zählen
Sensoren zur Erfassung der Unkrautdichte und der Pflanzenoberfläche, mit denen
erstmalig eine Feldspritze teilflächenspezifisch gesteuert werden kann.

Praxisversuche auf annähernd 200 ha zum Spritzen in Echtzeit brachten Einsparungen
bis zu 30 Prozent des üblichen Mittelaufwandes bei Aufrechterhaltung der
erforderlichen Wirkung. Die eingesparten Agrochemikalien entlasten nicht nur die
Umwelt, sondern schonen auch den Geldbeutel des Landwirtes.

Das neue Verfahren wird auch deutschlandweit innerhalb des vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojektes 'Preagro'
eingesetzt.

Die Ergebisse ihrer Forschung stellen die Wissenschaftler aus Bornim vom 16. bis
18. Juni auf der 4. Europäischen Konferenz zum Präzisionspflanzenbau (4th
ECPA
) in Berlin vor. Etwa 500 Experten aus der ganzen Welt treffen sich dort,
um über neue Schlüsseltechnologien für eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu
diskutieren.

Links zum Thema Pflanzenschutz,
Links zum Thema GPS und GIS.

 


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