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@grar.de Aktuell - 12.06.2003

Sonnleitner: Fischler-Vorschläge kein Zukunftsmodell für die Bauern


Berlin (agrar.de) - Im Interview mit dem ZDF-Morgenmagazin hat der Präsident des
Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, die ablehnende Haltung
des DBV gegenüber den Reformvorschlägen von EU-Agrarkommissar Franz Fischler
begründet. Wegen grundlegender Fehler und negativer Folgewirkungen seien sie kein
Modell für eine in die Zukunft ausgerichtete Politik. Würden Fischlers Vorschläge
Realität, erhielten Bauern in Zukunft Ausgleichszahlungen unabhängig davon, ob sie
noch produzierten. Der Berufsnachwuchs und Bauern, die in die Landwirtschaft
einsteigen wollten, würden von diesem System ganz ausgeschlossen.

Die Frage, ob die Agrarreform zu höheren Preisen für den Verbraucher führe,
verneinte Sonnleitner: 'Seit Jahren erleben wir, dass die Lebenshaltungskosten bei
Nahrungsmitteln für die Verbraucher ständig geringer werden.' Eine
durchschnittliche Familie in Deutschland gebe nur noch 12 Prozent für Ernährung
aus. Dieser Vorteil der Verbraucher sei Teil der europäischen Agrarpolitik, werde
von den Bauern aber mit sinkenden Preisen und Einkommen bezahlt.

Auch der Bauernverband wisse, dass die europäische Agrarpolitik weiterentwickelt
werden müsse mit Blick auf die WTO-Verhandlungen im Herbst. Sonnleitner
wiederholte im ZDF die Vorschläge des DBV, die Entkoppelung schrittweise für
Getreide, Rindfleisch und Milch zu gestalten, statt jetzt alle Märkte total zu
entkoppeln. Der DBV bringe sich aktiv in die Debatten über eine Reform ein, die
die aktiven und unternehmerischen Bauern im härter werdenden Wettbewerb stärke und
nicht schwäche.

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