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@grar.de Aktuell - 12.06.2003
Niedersachsen: Kleinere Frühkartoffelernte zu erwarten
Hannover (agrar.de) - Die niedersächsische Frühkartoffelernte wird vermutlich
kleiner ausfallen als sonst. Nach einer Umfrage des Landvolks
Niedersachsen halten die Ernteerträge zurzeit nicht, was der Blattansatz
verspricht. Hitze und Trockenheit haben den Knollenansatz gebremst, so dass eine
unterdurchschnittliche Ernte zu erwarten ist. Auch die Entwicklung der
Anschlusssorten deutet auf eine kleinere Kartoffelernte hin. Unter Hitzestress
haben die Bestände viel zu früh mit der Blüte begonnen und werden deshalb weniger
Ertrag bilden.
Unterdessen laufen die Rodearbeiten bei den Frühkartoffeln nur verhalten an. Aus
der neuen niedersächsischen Ernte wird bisher in erster Linie der Frischmarkt
versorgt, während die Abpackbetriebe für die Supermärkte derzeit noch süddeutsche
Ware bevorzugen, die vermeintlich reifer ist. Aufgrund des zu erwartenden knappen
Angebots halten sich die Erzeuger in den Hauptanbaugebieten im Burgdorfer Raum mit
Dumpingangeboten zurück und machen keine Billigofferten, mit denen sie die in
Kürze auslaufende süddeutsche Ware unterbieten könnten.
Vielmehr warten sie die weitere Entwicklung des Marktes ab, der mit 30 bis 35 Euro
je 100 kg loser Ware ab Hof derzeit wesentlich freundlicher aussieht als im
vergangenen Jahr. Zudem rechnen sie in absehbarer Zeit mit einem Kartoffeldefizit
in Skandinavien und hoffen, mit niedersächsischer Ware die Lücke zu füllen. Die
erzeugerfreundlichen Preise bringen einen kleinen Ausgleich für den enormen,
kostenträchtigen Beregnungsaufwand, mit dem die Bauern angesichts der Trockenheit
in diesem Jahr die Ernte sichern mussten. Allerdings fehlen die Mengen, so dass
unter dem Strich nur eine kleine Erholung der angeschlagenen Liquidität auf den
Kartoffelbetrieben in Sicht ist.
Niedersachsen kann im Bundesvergleich für sich den Status des wichtigsten
Kartoffellandes beanspruchen. Mit einer Anbaufläche von 123.100 ha stellt das
Agrarland fast die Hälfte der bundesdeutschen Anbaufläche mit einem Umfang von
284.100 ha. Entsprechend wurde auch die Gesamternte von knapp elf Millionen Tonnen
im Jahr 2002 fast zur Hälfte in Niedersachsen gerodet. 4,9 Millionen Tonnen
ernteten die Ackerbauern hierzulande, wobei die dicken Knollen insbesondere auf
den leichten Böden der Lüneburger Heide eine wichtige Rolle spielen.
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