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@grar.de Aktuell - 12.06.2003

Niedersachsen: Ökobetriebe profitierten von BSE-Krise

Gewinn erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um fast 2.000 Euro - Finanzielle Situation zurzeit sehr angespannt


Visselhövede (agrar.de) - Niedersachsens Ökobetriebe sind ein gutes Stück
erfolgreicher als ihre Kollegen im Bundesgebiet. Nach den Auswertungen des
Versuchs- und Beratungsringes Ökologischer Landbau (Ökoring) mit Sitz in
Visselhövede legten sie im Wirtschaftsjahr 2001/02 um exakt 1.905 Euro im Gewinn
zu und erreichten damit 43.325 Euro je Betrieb. Der Ökoring hat die Daten von 101
Betrieben ausgewertet und damit etwa jeden zehnten Biobetrieb im Agrarland
Niedersachsen erfasst. Im Agrarbericht der Bundesregierung wird aus den Daten von
242 Biobetrieben ein um 10.000 Euro niedrigerer Gewinn ermittelt.

Wie der Ökoring gegenüber dem Landvolk Niedersachsen mitteilt, liegt bei vielen
biologisch wirtschaftenden Betrieben der Gewinn noch höher, da sie neben dem
landwirtschaftlichen Betrieb eine gewerbliche Direktvermarktung oder Verarbeitung
betreiben. Deren Ergebnisse fließen in den landwirtschaftlichen Buchabschluss
jedoch nicht ein.

Profitiert haben die alternativ wirtschaftenden Landwirte von der steigenden
Nachfrage nach Bioprodukten im Jahr 2001. Dies trifft nicht nur für die
Endprodukte wie Fleisch, Milch, Gemüse oder Obst, sondern auch Futtergetreide oder
Körnerleguminosen zu. Diese werden von Biobauern als Futter in der Geflügel- oder
Schweinehaltung eingesetzt. Gute Gewinne erwirtschafteten die Biobauern aber auch
mit so genannten Intensivkulturen wie Kartoffeln oder Feldgemüse, die in
Niedersachsen einen erheblichen Umfang erreichen. Im Getreidebau sorgte ein hoher
Anteil an Dinkel mit sehr hohen Preisen für eine gute Verwertung. Ähnlich wie bei
den konventionell wirtschaftenden Betrieben klafft auch bei den Biobetrieben die
Spanne zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Unternehmern weit
auseinander. In der Spitzengruppe konnte das Eigenkapital um 27.509 Euro
aufgestockt werden, während die weniger erfolgreichen 11.970 Euro aus dem
Eigenkapital entnehmen mussten.

So erfreulich sich der Buchabschluss des Wirtschaftsjahres 2001/02 für die
Biobetriebe darstellt, so angespannt ist die Situation momentan auch auf diesen
Höfen. Zwei schlechte Ernten und ein schwieriger Start in das laufende
Wirtschaftsjahr drücken nicht nur auf die Stimmung, sondern noch mehr auf die
Rentabilität. Preisrückgänge sind mittlerweile auch im Biosegment an der
Tagesordnung und verschärfen im Verbund mit der schlechten Wirtschaftslage die
Rahmenbedingungen. Die Berater des Ökoringes sind damit intensiver als je zuvor
gefordert, gemeinsam mit den Betriebsleitern tragfähige Lösungen für die Zukunft
zu entwickeln.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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