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@grar.de Aktuell - 06.06.2003

Österreich: GLOBAL 2000 begrüßt Parlamentsentschluss zu Gentechnik-Moratorium

Großbritannien auf Seiten der WTO-Kläger – Kennzeichnungsverordnung droht zu platzen


Wien (agrar.de) - Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 begrüßt den
Vier-Parteienbeschluss (Ständiger Unterausschuss des Österreichischen Parlaments
in Angelegenheiten der Europäischen Union) für das Moratorium einzutreten solange
die Frage der Koexistenz zwischen gentechnisch veränderte Organismen (GVO) und dem
Biolandbau nicht geklärt ist als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung.
'Die Parlamentarier haben hier ein wichtiges Signal zum richtige Zeitpunkt
gesetzt', so Werner Müller, Gentechnik-Experte von GLOBAL 2000. 'Eine geschlossene
Österreichische Haltung ist gerade jetzt von enormer Bedeutung. Denn die Stimmung
in Europa ist wegen Gentech Nahrungsmitteln durch die WTO-Klage von USA, Kanada,
Argentinien gegen die EU bereits sehr angespannt.'

GLOBAL 2000 warnt, dass die WTO-Klage nicht nur auf das Moratorium sondern
vielmehr auf die Verhinderung der knapp vor Abschluss stehenden
EU-Kennzeichnungsverordnung abzielt. Denn die USA konnte bisher ohne Probleme
mehrere Hunderttausend Tonnen Sojaschrot, Maisprodukte sowie Pflanzenöle aus GVO
in Europa vermarkten, da das Moratorium sich ausschließlich auf den Anbau und das
Inverkehrbringen lebensfähiger Körner gemäß der EU-Richtlinie 2001/18 erstreckt
hatte. 'Für jene verarbeiteten Produkte, die nach der Novel Food Verordnung
genehmigt werden müssen, hat es nie ein Moratorium gegeben, und diese Produkte
wurden bisher auch nicht gekennzeichnet', so Müller. 'Mit Inkrafttreten dieser
Verordnung könnten insbesondere diese für die USA einträglichen Exporte fast
vollständig zum Erliegen kommen.' Dieser Verdacht hat sich seit letzter Woche
deutlich erhärtet. Denn Großbritannien hat sich bereits auf die Seite der USA
gestellt. 'Großbritannien will nicht nur das Moratorium raschest beenden sondern
dazu auch noch die knapp vor Abschluss befindlichen Regelungen der
Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung abschießen, wie letzte Woche die Sunday Times
berichtete, der ein internes Regierungspapier zugespielt wurde', so Müller. 'Tony
Blair agiert damit sowohl an den Interessen der EU als auch an jenen seiner
eigenen Bevölkerung vorbei und riskiert eine gigantische
Steuergelder-Vernichtungsaktion auf dem Rücken aller EU- Bürger. Sollte die EU die
WTO-Klage verlieren, verliert sie nicht nur sehr viel Geld, das Moratorium sondern
auch das Vertrauen der Mitbürger in die Politik, die diese Lebensmittel mit großer
Mehrheit ablehnen.'

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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