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@grar.de Aktuell - 05.06.2003

Niedersachsen: NAU-Programm trifft nicht die Bedürfnisse der Landwirte

Landvolk regt Ausdehnung einzelner Angebote auf ganz Niedersachsen an


Hannover (agrar.de) - Das Niedersächsische Agrarumweltprogramm (NAU)
trifft offensichtlich nicht ganz die Bedürfnisse der Landwirte. Dies lässt sich
aus den Antragszahlen ableiten, die nach Umfragen des Landvolkes
Niedersachsen
bei den Landwirtschaftskammern nur rund drei Viertel der zur
Verfügung gestellten Mittel binden. Mit insgesamt 4.217 Anträgen wurde ein
Antragsvolumen von 8,4 Millionen Euro des insgesamt mit zehn Millionen Euro
ausgestatteten Topfes gebunden. Das Landvolk empfiehlt der Niedersächsischen
Landesregierung, die nicht abgerufenen Mittel auf jeden Fall für die Folgejahre
mit einzuplanen und das Agrarumweltprogramm so auszugestalten, dass die Zuschüsse
in der Landwirtschaft ankommen.

Unter anderem könnte die Förderung von Blüh- und Schonstreifen, die derzeit nur im
Landkreis Wolfenbüttel angeboten wird, auf das ganze Land ausgedehnt werden. Auch
die Tierhalter sollten mit den über das NAU-Programm angebotenen Programmen
landesweit angesprochen werden. Hier hat der ehemalige Landwirtschaftsminister Uwe
Bartels mit der Abstockung von Mastschweinen in Landkreisen mit hoher Viehdichte
einen Anreiz zum Ausstieg aus diesem Produktionszweig setzen wollen, der vom
Landvolk ohnehin kritisch gesehen wurde. Fraglich ist zurzeit, ob diese Maßnahme
vor der EU als Genehmigungsbehörde überhaupt Bestand haben wird. Die Antragsteller
in diesem Bereich können zusätzlich Fördermittel für tiergerechte
Haltungsverfahren beantragen, hier schlägt der Berufsstand eine Trennung zwischen
beiden Angeboten vor. Die nicht abgerufenen NAU-Mittel könnten in Zukunft auch
einen Anreiz für Grünlandextensivierungen oder erweiterte Fruchtfolgen im Ackerbau
setzen. Ungeachtet seiner grundsätzlichen Bedenken gegen die Modulation, aus der
die Mittel für das NAU-Programm stammen, regt der Verband an, auch den
Vorruhestand oder die Ausgleichszulage mit aufzunehmen.

Nach dem aktuellen Stand des NAU-Programmes haben in Niedersachsen 2.154 Landwirte
Zuschüsse zu Mulch- und Direktsaatverfahren beantragt. An der umweltfreundlichen
Gülleausbringung sind 1.762 Bauern interessiert, an Blüh- und Schonstreifen 40.
Weitere 240 Landwirte möchten stillgelegte Flächen zum Blühen bringen und 47
Schweinehalter sind an einer Abstockung ihres Schweinebestandes interessiert.
Generell könnte sich die Nachfrage auch in Schranken gehalten haben, weil das
Landwirtschaftsministerium strenge Kontrollen angekündigt hat. Da dem einzelnen
Landwirt aus dem NAU-Programm kaum große Beträge zu Gute kommen, mag manch
potenzieller Antragsteller mit Blick auf den erhöhten Aufwand, den derartige
Kontrollen dem Betriebsleiter abverlangen, Abstand von der Aussicht auf die
bescheidene Zuwendung genommen haben.

Links zum Thema Verbände,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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