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@grar.de Aktuell - 05.06.2003

RLV: Stimmung in der Landwirtschaft hat sich nicht verbessert


Bonn (agrar.de) - Die Stimmung innerhalb der Landwirtschaft hat sich gegenüber dem
vorangegangenen Quartal nicht verbessert und ist ähnlich schlecht wie 1999. Das
geht aus dem jetzt veröffentlichten Investitionstest Agrar hervor. Wie der
Rheinische Landwirtschafts-Ver­band (RLV) in Bonn mitteilt, sind die
Ursachen für die Unsicherheiten vor allem in der nationalen Steuer- und
Finanzpolitik, in der diskutierten Reform der EU-Agrarpolitik, der
Wettbewerbssituation in der EU und in der EU-Osterweiterung zu suchen.
Vergleichsweise positiv sehen die Landwirte hingegen den Zinssatz für
Fremdkapital.

Ihre wirtschaftliche Situation bewerteten die Landwirte vor allem in Nord-, West-
und Nordostdeutschland heute schlechter als Ende 2002. In Süddeutschland hat sich
die Stimmung dagegen leicht verbessert. Bundesweit bewerten die Betriebsleiter von
Ackerbaubetrieben ihre wirtschaftlichen Verhältnisse am ungünstigsten. Darin
spiegeln sich vor allem die schwierigen Ernte- und Aussaatbedingungen vom Sommer
und Herbst 2002 wider. Nicht viel besser ist die Stimmungslage bei den
Milchviehhaltern. Diese schlägt sich in den bundesweiten Protesten gegenüber der
Dauerniedrigpreispolitik der Discounter nieder.

Die Zahl der investitionswilligen landwirtschaftlichen Betriebe stieg gegenüber
dem letzten Quartal 2002 an. Fast 60 Prozent aller Landwirte wollten trotz der
anhaltend schlechten Stimmungslage in den kommenden sechs Monaten in ihren Betrieb
investieren. Dies bedeutet eine Verbesserung um rund 5 Prozentpunkte gegenüber der
Dezemberbefragung. Allerdings wird deutlich weniger in Großprojekte wie
Stallneubauten, große Feldmaschinen, Mähdrescher und Traktoren investiert, sondern
vermehrt in kleinere Projekte wie Ersatzbeschaffungen, gebrauchte Maschinen und in
Renovierung von Stallgebäuden. Damit verharren die Investitionen der Landwirte auf
dem gleichen niedrigen Niveau, und zwar bei durchschnittlich 30.000 Euro pro
Haupterwerbsbetrieb. Dies macht Gesamtinvestitionen von rund 7 Mrd. Euro aus. Am
höchsten ist die Investitionsbereitschaft in Nordwest- und Südwestdeutschland.

Der Investitionstest Agrar wird vierteljährlich vom Deutschen Bauernverband (DBV)
beim Forschungsinstitut Produkt und Markt in Auftrag gegeben. Repräsentativ werden
in jedem Vierteljahr 1.800 Landwirtschaftsbetriebe sowie 300 landwirtschaftliche
Lohnunternehmen zu ihrer Stimmung und ihren Investitionsabsichten befragt.

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