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@grar.de Aktuell - 04.06.2003

Flath: Sachsens Landwirte haben mehr verdient

Erneute Absage an Alleingang bei Schweinehaltungsverordnung


Diehmen (agrar.de) - Während die deutsche Landwirtschaft im abgelaufenen
Wirtschaftjahr 2001/2002 Ertragseinbußen hinnehmen musste, konnten die sächsischen
Landwirte zulegen. So erhöhten sich die durchschnittlichen Einkommen je
Arbeitskraft bei den Personengesellschaften (GbR, KG, OHG) um 0,9 Prozent auf
26.782 Euro, bei den Haupterwerbsbetrieben um 3,8 Prozent auf 23.828 Euro und bei
den juristischen Personen (Genossenschaften, GmbH) um 10,3 Prozent auf 24.059
Euro.

'Die höchsten Einkommenssteigerungen konnten reine Ackerfruchtbetriebe erzielen,
wohingegen bei viehhaltenden Unternehmen die Einkommen sogar rückläufig waren',
sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath heute in Diehmen bei
Bautzen.

Für das noch laufende Wirtschaftsjahr 2002/2003 schloss Flath eine
Verschlechterung der Ertragslage nicht aus. Als Gründe nannte der Minister die
ungünstige Witterung im Winter und Frühjahr sowie sinkende Milchpreise. Die
unterschiedliche Einkommensentwicklung zwischen den Ackerbaubetrieben und den
tierhaltenden Unternehmen spiegelt sich laut Flath auch in der
Investitionstätigkeit wider. Während reine Marktfruchtbetriebe im Wirtschaftjahr
2001/2002 zum Teil kräftig investierten, verzeichneten Viehbetriebe eine
rückläufige Investitionstätigkeit.

'Diese Entwicklung ist bedenklich, stellen tierhaltende Betriebe in
strukturschwachen Regionen doch einen Großteil der Arbeitsplätze', so Flath. In
diesem Zusammenhang bezeichnete der Minister Bestrebungen der Bundesregierung, die
Rahmenbedingungen für die deutsche Viehwirtschaft weiter zu verschlechtern als
'fatal'. So lehnt er den derzeitigen Entwurf der Schweinehaltungsverordnung strikt
ab. 'Wir können über mehr Platz für Schweine reden, aber dann bitte im
europäischen Konsens und nicht im deutschen Alleingang', sagte Flath.

In Sachsen bewirtschaften 6.304 Landwirtschaftsbetriebe (ohne Gartenbau und
Spezialbetriebe) 919.290 Hektar (ha), davon 725.150 ha Acker- und 187.820 ha
Grünland. Die durchschnittliche Betriebsgröße beträgt bei den juristischen
Personen 1.028 ha, bei den Personengesellschaften 293 ha und bei den
Hauptwerbsbetrieben 111 ha.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Sachsen.

 


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