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@grar.de Aktuell - 02.06.2003

Pröll: US-Gentech-Junktim bei AIDS-Hilfe für Afrika ist unmoralisch

Entscheidung des US-Kongresses muss klar zurückgewiesen werden


Wien (agrar.de) - Als 'unmoralisch' bezeichnete Östereichs Umwelt- und
Landwirtschaftsminister Josef Pröll eine Entscheidung des US Kongresses vergangene
Woche, die Implementierung eines 15 Milliarden Doller AIDS Hilfepakets für Afrika
an die Bereitschaft der Empfängerländer zu knüpfen, Lebensmittellieferungen mit
gentechnisch veränderten Lebensmitteln zu akzeptieren. Zwar habe dieses Junktim
keinen rechtlich bindenden Charakter, dennoch sei klar, dass damit ein immenser
Druck auf die afrikanischen Länder ausgeübt werde. 'Ein solches Politikverständnis
ist mehr als befremdlich. Hier wird Handelspolitik auf dem Rücken der Ärmsten
gemacht und das ist aus meiner Sicht unmoralisch und absolut abzulehnen', so der
Minister.

Diese Entscheidung, AIDS-Hilfe an die Bereitschaft Genfood zu akzeptieren zu
knüpfen, hat deutlich gemacht, dass die US-Administration in ihrer humanitären
Politik von den Geschäftsinteressen der amerikanischen Biotech- und Agro-Industrie
geleitet wird, so Pröll weiters. In den vergangenen Jahrzehnten seien in den USA
mehrere Milliarden Dollar in die Entwicklung gentechnisch veränderter Sorten
gesteckt worden und nun sollen die Märkte mit der Brechstange erschlossen werden.
Humanitäre Hilfe könne jedoch nur dann effektiv sein, wenn sie nicht
Geschäftsinteressen untergeordnet werde, so Pröll.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Landwirtschaft international.

 


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