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@grar.de Aktuell - 09.05.2003

Höhn berät über schärferes Vorgehen gegen Geflügelpest


Düsseldorf (agrar.de) - Nordrhein-Westfalens Agrarministerin Bärbel Höhn will
heute über ein schärferes Vorgehen gegen die Geflügelpest entscheiden. Nachdem
gestern ein Mastbetrieb im Kreis Viersen positiv getestet worden sei, werde nun
mit der Tötung der Tiere im Umkreis von einem Kilometer begonnen, sagte Höhn in
einem WDR-Interview. Der Krisenstab werde entscheiden, ob das Vorgehen
auch auf einen Umkreis von drei Kilometern ausgeweitet werden müsse. Ob die Tiere
tatsächlich von der Krankheit befallen sind, steht erst in sieben Tagen fest.

Die Behörden kündigten die Veröffentlichung einer Tierseuchenverordnung an. Damit
wird ein Verdachtssperrbezirk gebildet. Betroffen ist auch ein Großteil der Stadt
Viersen. Der Sperrbezirk umfasst außerdem Teile von Mönchengladbach. In diesen
Gebieten muss sämtliches Geflügel ab sofort in Ställen gehalten werden.

Höhn hatte eigentlich für Samstag die Aufhebung der vorgeschriebenen Stallhaltung
angekündigt, da sich die Geflügelpestsituation in den Niederlanden und Belgien
entspannt hatte. Nach Informationen des Ministeriums wurde seit dem 1.
Mai in den Niederlanden und seit dem 27. April in Belgien kein neuer Verdachtsfall
mehr gemeldet.

Wie Höhn im WDR weiter sagte, besteht für den Verbraucher keine Ansteckungsgefahr.
Allerdings haben Experten ein mögliches Übergreifen auf den Menschen nicht ganz
ausgeschlossen, nachdem in den Niederlanden ein Tierarzt an einer Lungenentzündung
gestorben war, die mutmaßlich durch das Hühnerpest-Virus ausgelöst worden war.
Höhns Ministerium hat empfohlen, dass sich Personen in grenznahen Gebieten wie
Bauern und Tierärzte, 'die intensiv mit Geflügel zu tun haben, sich vorsorglich
impfen lassen, weil dieser Impfschutz erst nach 14 Tagen greift'.

Die Geflügelpest wird von einem hochansteckenden Virus ausgelöst, der alle
Vogelarten befallen kann. Die Geflügelpest war in der Niederlanden ausgebrochen
und sich später auch in Belgien ausgebreitet. Sie sorgte in beiden Ländern für
große Schäden in Landwirtschaft und Export: Seit Beginn der Geflügelpest am 1.
März 2003 sind in den Niederlanden in 1.242 Betrieben knapp 26 Millionen Tiere und
in Belgien in 98 Betrieben ca. 2,5
Millionen Tiere getötet worden. Durch die Tötungen und nicht wieder belegte Ställe
hat sich der Geflügelbestand in den Niederlanden auf 56 Millionen Tiere nahezu
halbiert.

Meldebogen für alle Geflügelhaltungen.

Links zum Thema Geflügelpest,
Links zum Thema Tiergesundheit.

 


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