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@grar.de Aktuell - 15.04.2003

Schleswig-Holstein: Gentechnisch verunreinigtes Maissaatgut ohne Kennzeichnung im Handel


Kiel (agrar.de) - Bei Untersuchungen hat das Umwelt- und
Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein Saatgut gefunden, das in Spuren mit
genetisch veränderten Mais-Samen verunreinigt ist. Die entdeckte genetische
Veränderung soll die Maispflanze resistent gegen Insektenfraß machen. Das
Konstrukt darf zwar in Deutschland nach dem Gentechnikgesetz in den Verkehr
gebracht werden - allerdings nur mit einer entsprechenden Kennzeichnung. Bei der
betreffenden Partie fehlte dieser Hinweis.

Die schleswig-holsteinische Landesregierung setzt in Sachen 'Grüne Gentechnik' auf
Transparenz - sowohl für Landwirte als auch für Verbraucher. Deshalb lässt das
Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft in jedem Frühjahr
Mais-Saatgut auf derartige Verunreinigungen untersuchen. Die Probenahmen sollen
jeweils so frühzeitig beendet werden, dass alle Analysenergebnisse vor der
Aussaat - in der Regel ab Ende April - vorliegen.

'Auf Grund unserer Erfahrungen mit Lebensmittel- und Futtermittelskandalen haben
wir uns entschlossen, eine klare und konsequente Linie zu fahren', so der Umwelt-
und Landwirtschaftsminister Klaus Müller. 'Landwirte und Verbraucher sollen sich
bewusst für oder gegen gentechnisch veränderte Produkte entscheiden können. Und
das fängt bei der richtigen Kennzeichnung von Saatgut an.' Deshalb hat sich das
Umwelt- und Landwirtschaftsministerium sowohl mit dem Produzenten als auch mit den
Händlern, die dieses Saatgut erworben haben, in Verbindung gesetzt. Das
Ministerium weist darauf hin, dass sie diese Saat nicht weiter ohne die
vorgeschriebene Kennzeichnung verkaufen dürfen. Entscheiden sich die betreffenden
Händler, nicht weiter mit dem Saatgut zu handeln, sollten sie dies an ihren
Lieferanten zurückschicken. Die Händler sind aufgefordert, die Landwirte, die das
betroffene Saatgut gekauft haben, zu informieren. Ob weitere Chargen der Partie
der Sorte mit gleichem Herkunftsland gentechnisch veränderte Mais-Samen enthalten,
kann nicht ausgeschlossen werden. Das Ministerium empfiehlt den Landwirten,
grundsätzlich eine Erklärung ihrer Händler einzuholen, dass ihr Saatgut
gentechnikfrei ist.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Bundesland Schleswig-Holstein.

 


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