Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 24.03.2003

Eckpfeiler des ländlichen Raumes in Gefahr

Gemeinsame Erklärung der Agrar- und Ernährungswirtschaft, der Gemeinden und Landkreise sowie des Verbraucherservice Bayern zu den Reformplänen der EU-Kommission


München (agrar.de) - 26 Vertreter der Agrar- und Ernährungswirtschaft und der
bayerischen Gemeinden und Landkreise sowie des Verbraucherservice Bayern haben in
einer gemeinsamen Erklärung die Folgen der geplanten EU-Agrarreform dargestellt.
Demnach käme es nicht nur in der Landwirtschaft zu gewaltigen Einschnitten,
sondern auch bei den Unternehmen, die in den vor- und nachgelagerten Bereichen
Wertschöpfung erbringen und Arbeitsplätze sichern. Naherholung und Tourismus in
Bayern seien stark mit einer gepflegten Kulturlandschaft verbunden, die es aber
nur zusammen mit der Landwirtschaft und einem intakten ländlichen Raum gibt.

'Wenn der ländliche Raum bedroht wird, steht viel auf dem Spiel. Die Land- und
Ernährungswirtschaft zählt zu den umsatzstärksten Branchen in Bayern und stellt
mit über 700.000 Arbeitsplätzen in den vor- und nachgelagerten Bereichen einen
größeren Arbeitgeber als beispielsweise die Autoindustrie', verdeutlichte
BBVPräsident Gerd Sonnleitner die Brisanz der EU-Reformvorschläge.

Die EU-Kommission würde mit ihren Plänen die Zusage brechen, die Agrarpolitik bis
2006 beizubehalten und dadurch massive Verunsicherung schaffen. Durch die geplante
Absenkung der Preise für landwirtschaftliche Produkte könnten bayerische Bauern
nicht mehr kostendeckend wirtschaften und stünden vor dem Aus. Doch nicht nur die
Existenz vieler bäuerlicher Betriebe seien bedroht, sondern auch die ihrer
Marktpartner, wie beispielsweise der Molkereien, der Fleischwirtschaft, des
Landhandels, und der Werkstätten.

Weniger einheimische Produktion bedeute auch mehr Lebensmittelimporte, die unter
anderen, niedrigeren Standards erzeugt worden sind. Der Verbraucherschutz wäre
dadurch in Gefahr.

Darüber hinaus sei mit Auswirkungen für den Tourismus in Bayern zu rechnen. Denn
nur eine flächendeckende Landbewirtschaftung sichert die Identität und Eigenart
des ländlichen Raumes, die von Urlaubern geschätzt wird.

Auch andere Organisationen sagen 'Nein' zu den Reformvorschlägen, wie Theo
Zellner, der Präsident des Bayerischen Landkreistages. Zellner befürchtet
gravierende Auswirkungen für die Städte und Gemeinden, insbesondere hinsichtlich
der anfallenden Kosten für den Erhalt der gewachsenen Kulturlandschaften.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
Links zum Thema Verbände.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de