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@grar.de Aktuell - 20.03.2003

Erzeugung von Geflügelfleisch nimmt zu

Produktionszuwachs konnte nur knapp mit steigendem Verbrauch mithalten


Hannover (agrar.de) - Auf den Tellern der Bundesbürger liegt immer häufiger
Fleisch vom Geflügel. Wie der niedersächsische Landvolk-Pressedienst
mitteilt, spiegelt sich der wachsende Verbrauch auch in der Produktion wider: Der
Fleischanfall in den deutschen Geflügelschlachtereien hat sich seit Anfang der
neunziger Jahre kräftig erhöht. 1991 schlugen in der Statistik 510.000 Tonnen (t)
Geflügelfleisch zu Buche. Zehn Jahre später waren es bereits 822.700 t und im Jahr
2002 stieg die Erzeugung auf 855.000 t, das waren rund 345.000 t mehr als 1991.

Der größte Produktionsanteil des vergangenen Jahres entfiel wie in 1991 auf
Jungmasthühner, die größten Steigerungsraten verzeichnete jedoch das Putenfleisch.
1991 verarbeiteten die Schlachtereien 306.600 t Fleisch von Jungmasthühnern, der
Anteil von Putenfleisch war mit 142.500 t nur halb so hoch. Im Jahr 2001 wurden
bereits 419.400 t Hähnchenfleisch verarbeitet, die Puten hatten allerdings mit
333.000 t deutlich aufgeholt. Im vergangenen Jahr stieg die Verarbeitungsmenge von
Hähnchenfleisch um weitere 0,6 Prozent auf 421.700 t, während Putenfleisch in der
Statistik sogar mit einem Produktionszuwachs um 8,1 Prozent auf 360.000 t
ausgewiesen wird.

Als Veredlungsregion Nummer eins in Deutschland nimmt Niedersachsen auch in der
Erzeugung von Geflügelfleisch den Spitzenplatz ein. Bei Puten kommt fast jedes
zweite und bei Masthähnchen sogar mehr als jedes zweite in Deutschland erzeugte
Tier aus einem Stall zwischen Ems und Elbe. Die Daten der letzten verfügbaren
Viehzählung vom Mai 2001 weisen einen Bestand von 28,2 Millionen Masthühnern und
4,6 Millionen Puten in Niedersachsen aus. Trotz der starken Produktionsausweitung
hat Deutschland jedoch weiterhin einen großen Einfuhrbedarf an Geflügelfleisch.
Der gesamte Bedarf im Jahr 2001 konnte aufgrund der großen Nachfragesteigerung nur
zu 62,8 Prozent gedeckt werden.

Denn bei Geflügelfleisch greifen die Bundesbürger gern zu: In 2001 gönnte sich
jeder Bundesbürger rund 18,9 kg, in 2002 waren es mit 17,9 kg etwas weniger.
Langfristig wächst der Verbrauch um jährlich rund 0,5 Kilogramm (kg) im Schnitt.
In anderen EU-Ländern ist der 'Hang zum Federvieh' bereits heute viel stärker
ausgeprägt: So brachten es die Franzosen in 2001 bereits auf einen
Pro-Kopf-Verbrauch von 26,5 kg, die Briten auf 30 und die Iren sogar auf 36 kg,
während der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in der EU 23,6 kg erreicht. Dies
ist gerade einmal die Hälfte des Geflügelfleischverbrauchs, den die Bürger des
'Weltmeisters' in dieser Disziplin aufweisen: Jeder US-Amerikaner brachte es in
2001 statistisch gesehen auf über 47 Kilo.

Links zum Thema Geflügel,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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