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@grar.de Aktuell - 18.03.2003

Heß: Mit behutsamen Wachstum und ehrlicher Preispolitik weiterhin hohe Qualität im Öko-Landbau sichern


Hohenkammer/Landshut (agrar.de) - 'Klasse statt Masse' – dieses Prinzip muss im
Öko-Landbau Vorrang vor der Devise 'Klasse in Massen' haben. Mit dieser Forderung
stieß der Prof. Dr. Jürgen Heß von der Universität Kassel bei der
Mitgliederversammlung von Naturland Süd-Ost am 13. März in Landshut auf
breite Zustimmung. Die erntete Prof. Dr. Heß außerdem mit seinem Vorschlag,
Öko-Produzenten bzw. Öko-Konsumenten durch eine Reduzierung des
Mehrwertsteuersatzes für Öko-Produkte zu entlasten.

Der Öko-Landbau brauche Zeit für ein behutsames Wachstum, damit seine ökologische
Vorzüglichkeit auch dauerhaft gesichert bleibe, mahnte der Leiter des Fachgebietes
Ökologische Land- und Pflanzenbausysteme der Universität Kassel in seinem Referat
vor den Naturland-Bauern. Der Öko-Landbau genieße zu Recht ein hohes Ansehen. In
der Praxis des Öko-Landbaus zeige sich aber zunehmend ein Zielkonflikt, um den
ökologischen Anforderungen und den wirtschaftlichen Interessen gerecht werden zu
können. Der Öko-Landbau brauche daher Zeit für ein gesundes Wachstum, das ihm die
Chance zur Entwicklung und Balance lässt und ihn nicht zur Intensivierung zwingt.

Vor diesem Hintergrund unterstrichen die Naturland® Bauern noch einmal ihre
Forderung nach einer Anhebung des EU-Öko-Niveaus. 'Wir unterstützen mit Nachdruck
das Memorandum zur Anhebung des EU-Öko-Niveaus, das Bundesministerin Renate Künast
in Brüssel eingebracht hat', erklärte Hans Hohenester, 1. Vorsitzender von
Naturland Süd-Ost und Öko-Bauer aus Landshut, auf der Mitgliederversammlung. 'Wir
haben daher in den vergangenen Tagen eine Unterschriftenaktion unter den
Öko-Bauern gestartet, um auf diese Weise unsere Unterstützung zu bekräftigen.'

Weniger Mehrwertsteuer für Öko-Produkte

Die Folgekosten der konventionellen Landwirtschaft schlagen sich bislang kaum in
den Preisen für Lebensmittel nieder. Sie werden vom Steuerzahler getragen. Prof.
Dr. Heß forderte in diesem Zusammenhang vor den Naturland-Bauern in Landshut, den
Öko-Landbau auch durch eine 'ehrliche Preispolitik' zu fördern. Denkbar sei etwa,
für Öko-Produkte nur den halben Mehrwertsteuersatz zu erheben. Auf diese Weise
würde man Öko-Konsumenten, die durch den Kauf von Öko-Produkten für die
Verursachung bestimmter Belastungen der konventionellen Landwirtschaft keine
Verantwortung tragen, gerechter. Öko-Bauern könnten ihre Wettbewerbsposition
deutlich verbessern.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Thema Bio-Verbände.

 


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