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@grar.de Aktuell - 14.03.2003

Ökologische Schweinehaltung: Quo Vadis?


Bonn (agrar.de) - Die ökologische Schweinehaltung in Deutschland spielt in
Deutschland bislang nur eine untergeordnete Rolle. Nach einer Schätzung von Dr.
Karl Kempkens, Referent für Ökolandbau der Landwirtschaftskammer Rheinland,
aufgrund von Ergebnissen einer Tagung von Experten der ökologischen
Schweinehaltung in Fulda dürften im Jahr 2002 insgesamt rund 100.000 Schweine
vermarktet worden sein. Die über Direktvermarktung abgesetzten Tiere sind hierbei
allerdings nicht berücksichtigt, so der Zentralverband der Deutschen
Schweineproduktion (ZDS) in Bonn.

Während im Jahr 2001 die Erzeugung deutlich ausgeweitet wurde, kam im Jahr 2002
die Ernüchterung. Der Absatz brach aufgrund des sog. Nitrofen-Skandals ein und
konnte sich bis heute nicht mehr erholen. Weniger wegen des gesamtdeutschen
Absatzes, sondern wegen massiver Exporteinbrüche. Zu schaffen macht den heimischen
Erzeugern auch der Importdruck aus Dänemark und den Niederlanden.

Hauptabnehmer des biologisch erzeugten Schweinefleisches ist der
Lebensmitteleinzelhandel. Die Preise liegen derzeit bei rd. 1,90 Euro/kg bis 2,30
Euro/kg Schlachtgewicht. Der Preis für konventionelle Ware beträgt dagegen zur
Zeit 1,21 Euro/kg. Erlöse, die weder in der ökologischen noch in der
konventionellen Erzeugung die Produktionskosten decken. Ein weitere Belastung für
deutsche Erzeuger ergibt sich aus dem Beschluss des Biolandverbandes, eine
100-prozentige Biofütterung bereits Ende des Jahres einzuführen. Die
EU-Bio-Verordnung sieht dies erst ab August 2005 vor. Eine Versorgung mit
essentiellen Aminosäuren wird dann schwieriger. Das derzeit noch häufig
eingesetzte Kartoffeleiweißes aus konventionellem Anbau darf dann nämlich nicht
mehr eingesetzt werden. Wie dies Lücke ohne Importe zu schließen ist, bleibt
abzuwarten.

Links zum Thema Bio-Landbau.

 


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