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@grar.de Aktuell - 14.03.2003

Weniger Obstbaubetriebe in Deutschland

Zahl der Bäume nimmt trotz kleinerer Anbaufläche zu


Berlin (agrar.de) Die Zahl der Obstbaubetriebe ist in Deutschland in den letzten
fünf Jahren um mehr als ein Drittel (- 36 Prozent) zurückgegangen, teilt das
Bundesverbraucherministerium mit. Im Vergleich zur letzten
Baumobsterhebung 1997 verringerten sich die Baumobstflächen um 12,6 Prozent,
während die Zahl der Bäume um 9,4 Prozent zunahm. Die Daten der kürzlich
vorgelegten Baumobsterhebung 2002 des Statistischen Bundesamt lassen
einen deutlichen Trend zur intensiveren Flächennutzung und zu immer weniger alten
Baumbeständen erkennen. Im Sortenspektrum ist ein deutlicher Wechsel erkennbar. Da
die untere Erfassungsgrenze von 15 Ar auf 30 Ar Baumobstfläche angehoben wurde,
ist ein Vergleich der Ergebnisse mit 1997 insgesamt erschwert, aber für Betriebe
über 0,5 ha Fläche uneingeschränkt möglich.

Der Strukturwandel in den Obstbaubetrieben hat sich seit der vorhergehenden
Baumosterhebung 1997 weiter verstärkt und betrifft nicht nur kleine Betriebe
sondern alle Betriebsgrößenklassen. Bewirtschafteten 1997 noch 21.611 Betriebe
insgesamt 55.018 Hektar Baumobstfläche waren es im Jahr 2002 nur noch 13.671
Betriebe mit einer Fläche von 48.093 Hektar.

Trotz des Rückgangs der Baumobstfläche ist die Zahl der Bäume zur Erzeugung von
verkaufsfähigem Obst in den letzten fünf Jahren um 6,4 Millionen auf rund 74
Millionen gestiegen. Der Trend zu einer intensiveren Nutzung der Flächen durch
dichtere Bepflanzung, der seit Ende der 80er Jahre festzustellen ist, setzt sich
damit fort. Durch den Einsatz von schwachwuchsinduzierenden Unterlagen wurden
Pflanzdichten von 2.000 bis 3.500 Bäumen pro Hektar möglich. Ältere aus der
Produktion ausscheidende Bestände werden durch dichter bepflanzte Anlagen mit
höherem Ertragspotential ersetzt.

Beim Altersaufbau der Baumbestände setzte sich der schon in den vorangegangenen
Erhebungen beobachtete Flächenrückgang bei sehr alten Beständen über 25 Jahre fort
(-23 Prozent gegenüber 1997).

Bedeutendste Obstart ist der Apfel: Mehr als drei Viertel der Obstbaubetriebe
bauen Äpfel an. Rund 87 Prozent der Obstbäume und 65 Prozent der Baumobstflächen
sind Apfelbäume. Veränderte Verbraucherwünsche und die damit einhergehenden
Nachfrage- und Preisrückgänge - vor allem bei den Sorten Cox Orange, Boskop und
Jonagold - haben zu einer deutlichen Verschiebung im Sortenspektrum geführt.
Während 1997 noch die Sorte Jonagold mit 16,9 Prozent (2002: 16,6 Prozent) den
höchsten Flächenanteil hatte, lag 2002 erstmals die Sorte Elstar mit 19,3 Prozent
(1997: 15,6 Prozent) vorn.

Die Flächenanteile der Länder an der Gesamtbaumobstfläche blieb in etwa gleich.
Regionale Schwerpunkte des Marktobstanbaus sind Baden-Württemberg mit 32 Prozent
der Baumobstfläche, gefolgt von Niedersachsen mit 16 und Rheinland-Pfalz mit 9
Prozent. Relativ große Bedeutung hat der Obstanbau auch in Sachsen und Bayern mit
jeweils 7 Prozent der Gesamtbaumobstfläche sowie mit 6 Prozent in Brandenburg und
in Nordrhein-Westfalen mit 5 Prozent.

Betriebe mit Verkaufsanbau von Baumobst



Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.

 


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