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@grar.de Aktuell - 14.03.2003

Greenpeace entdeckt Giftcocktail in Früh-Erdbeeren aus Marokko


Hamburg (agrar.de) - Erdbeeren der Sorte 'Fraise du Maroc', aus dem Angebot der
REWE-Supermarktkette minimal sind besonders stark mit dem Pestizid Bifenthrin
belastet. Bei einer Untersuchung der Früchte hat Greenpeace 0,35
Milligramm des Giftes in einem Kilo Erdbeeren nachgewiesen. Damit überschreiten
die aus Marokko importierten Erdbeeren den gesetzlichen Grenzwert um das
Siebenfache. Bifenthrin steht unter dem Verdacht Krebs auszulösen und das
Hormonsystem zu schädigen. Die bei minimal gekauften Erdbeeren waren zudem mit
1,46 Milligramm des krebserregenden Pilzbekämpfungsmittels Procymidon pro Kilo
belastet.

'Diese Ware ist gesundheitlich bedenklich und ihr Verkauf ist gesetzwidrig. Die
Erdbeeren müssen von REWE umgehend vom Markt genommen werden,' fordert
Greenpeace-Chemieexperte Manfred Krautter. 'Billige Früh-Erdbeeren stecken meist
voller Pestizide. Erdbeeren sollte man nur kaufen, wenn sie bei uns reif sind.
Grundsätzlich sind Bio-Lebensmitteln die beste Wahl für eine gesunde und sichere
Ernährung.'

Greenpeace hatte am 3. März Erdbeeren bei den Supermarktketten Aldi, Edeka,
Kaufhof, minimal und Plus gekauft und die Früchte anschließend von einem Fachlabor
untersuchen lassen. In allen fünf Erdbeerproben wurden Rückstände von insgesamt
dreizehn Pestiziden gefunden. Sechs dieser Spritzmittel sind in Deutschland nicht
zugelassen. In Erdbeeren von Aldi ließen sich fünf verschiedene Pestizide
nachweisen. Keine der untersuchten Erdbeer-Proben war frei von solchen
Rückständen.

Erdbeeren gehören zu den Obstsorten, die am stärksten und häufigsten mit
Pestiziden belastet sind. Mangels wirksamer Eigenkontrollen durch den
Lebensmittelhandel und unzureichender Überwachung durch die Behörden gelangen
diese zum Teil gesundheitlich bedenklichen Früchte trotzdem auf den Tisch der
Verbraucher. Bei Stichproben von Überwachungsbehörden aus dem Jahr 2001 wurden in
über zehn Prozent der angebotenen Erdbeeren die Pestizid-Grenzwerte überschritten.
Diese Ware dürfte nicht verkauft werden.

Greenpeace fordert verstärkte Kontrollen der Frischware durch den
Lebensmittelhandel und die Behörden. Die Supermarktketten müssen sicher stellen,
dass keine Ware angeboten wird, die Grenzwerte überschreitet. Grundsätzlich sollen
nur rückstandsfreie Lebensmittel verkauft werden. Anlässlich des morgigen
Weltverbrauchertages fordert Greenpeace erneut ein Verbraucherinformationsgesetz,
nach dem Grenzwertüberschreitungen in Lebensmitteln sofort unter Nennung der
Markennamen und Hersteller öffentlich gemacht werden müssen.

Links zum Thema Spezialkulturen,
Links zum Thema Lebensmittelqualität und Kontrolle.

 


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