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@grar.de Aktuell - 13.03.2003

Naturschutzverbände stellen aktuelle Rote Liste der Brutvögel Deutschlands vor


Bonn (agrar.de) - Der Naturschutzbund NABU, der Deutsche Rat für
Vogelschutz (DRV) und der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) haben
heute in Bonn die dritte und aktuelle Rote Liste der Brutvögel Deutschlands
vorgestellt. Im Vergleich zur Vorgängerliste aus dem Jahr 1996 ergebe die aktuelle
Einstufung zur Gefährdungssituation der insgesamt 254 heimischen Arten eine
deutliche Verschlechterung für die wildlebenden Vögel, sagte NABU-Vizepräsident
Helmut Opitz: 'Gewachsen ist sowohl die Zahl der stark gefährdeten Arten als auch
die Gruppe von Vögeln auf der so genannten Vorwarnliste. Das ist die bittere
Quittung für den sorglosen Umgang mit unserer heimischen Natur.'

Die negativen Bestandsentwicklungen machten selbst vor ehemals häufigen Arten wie
dem Haussperling und der Mehlschwalbe nicht halt. Es sei zu befürchten, dass
manche dieser Allerweltsarten schon innerhalb der nächsten zehn Jahre in ihrem
Bestand gefährdet seien, wenn der besorgniserregende Trend nicht durch gezielte
Artenschutzmaßnahmen gestoppt werde. Als ungefährdet gelten nach den aktuellen
Ergebnissen nur noch 113 Arten, also rund 44 Prozent der Brutvögel. 'Die stärksten
Bestandsrückgänge haben Wiesenbrüter wie Kiebitz, Uferschnepfe und Bekassine
erlitten', sagte Hans-Günther Bauer, Präsident des DRV und Vorsitzender des
Rote-Liste-Gremiums.

Ähnlich sei es einer Reihe weiterer Feldvogelarten wie dem Rebhuhn oder der
Feldlerche ergangen. Als Hauptursachen für den negativen Trend in dieser Gruppe
nannte Bauer die seit Jahrzehnten verfolgte Intensivierung und Technisierung der
Landwirtschaft und die ökologischen Folgen, die sich für die Lebensräume aus
Überdüngung und Ausräumung der Landschaft ergäben. Die rund 5000 ehrenamtlichen
Mitarbeiter stießen bei der aktuellen Erhebung allerdings auch auf Gewinner. 'Für
einige Enten, Greifvögel und Eulen konnten Bestandserholungen um teilweise über 20
Prozent gegenüber 1975 festgestellt werden', sagte Klaus Witt vom DDA. Bei den
Greifvögeln habe die seit vielen Jahren rechtswirksame Jagdverschonung zur
Verbesserung beigetragen. Arten wie Schleiereule, Wanderfalke und Raufußkauz
profitierten hingegen von gezielten Artenhilfsmaßnahmen.

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