Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 06.03.2003

EU-Erweiterung: Prioritäten sind sichere Lebensmittel und die Förderung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum


Brüssel (agrar.de) - Nach der letzten Eurobarometer-Umfrage sehen die
Bürger in den künftigen Mitgliedstaaten gesunde und sichere Lebensmittel und die
Verbesserung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum als höchste Prioritäten für
die Agrarpolitik der EU. 88 Prozent der Befragten sind der Ansicht, die Gemeinsame
Agrarpolitik (GAP) sollte der Verwirklichung dieser Ziele dienen. Eine klare
Mehrheit (67 Prozent) befürwortet die geplante Ausrichtung der GAP mit weniger
Subventionen für landwirtschaftliche Erzeugnisse und mehr Mitteln für die
Erhaltung und Entwicklung der ländlichen Wirtschaft zusammen mit einer direkten
Einkommensstützung für die Landwirte. Ferner zeigt die Umfrage, dass die meisten
Menschen in den künftigen Mitgliedstaaten erwarten, die GAP werde Landwirten,
Verbrauchern, der Nahrungsmittelindustrie und der ländlichen Umwelt zugute kommen.
Ein Vergleich mit den Ergebnissen einer ähnlichen Umfrage vom letzten Jahr in der
EU zeigt, dass die Bevölkerung in den jetzigen und den künftigen Mitgliedstaaten
die meisten Ziele der GAP in ähnlichem Maße befürwortet.

Zu den Ergebnissen der Umfrage erklärte Franz Fischler, zuständiges
Kommissionsmitglied für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung, und Fischerei:
'Diese Umfrage bestätigt, das gesunde und unbedenkliche Lebensmittel für alle
europäischen Bürger eine absolute Priorität sind. Ferner teilen die Bürger in den
jetzigen und künftigen Mitgliedstaaten das Anliegen des Umweltschutzes und einer
dynamischen Wirtschaft im ländlichen Raum. Diesen Belangen entsprechen genau die
Vorschläge der Kommission zur Reform der GAP vom Januar dieses Jahres.'

Die Umfrage wurde bei einem repräsentativen Ausschnitt der Bevölkerung in dreizehn
Ländern durchgeführt (Tschechische Republik, Estland, Lettland, Litauen, Malta,
Polen, Slowakei, Slowenien, Ungarn und Zypern, die der EU im Jahr 2004 beitreten
sollen, Beitrittsländer Bulgarien und Rumänien und EU-Kandidat Türkei).

Bei den Fragen zur EU-Agrarpolitik wurden von einer deutlichen Mehrheit die
folgenden Ziele befürwortet (die Ergebnisse der früheren Umfrage in der EU-15 sind
zum Vergleich aufgeführt).

Die EU-Agrarpolitik soll: Ja - künftige Mitgliedstaaten; Ja - EU-15 (jeweils in
Prozent)
gesunde und unbedenkliche Agrarerzeugnisse sicherstellen: 88; 90
die Lebensbedingungen im ländlichen Raum fördern und verbessern: 88; 77
den Landwirten ein stabiles und angemessenes Einkommen gewährleisten: 86; 77
Umweltbelange stärker berücksichtigen: 84; 87
den Landwirten die Anpassung an die Erwartungen der Verbraucher erleichtern: 84;
80
die Existenz kleiner und mittlerer Landwirtschaftsbetriebe sichern: 83; 81
die Interessen der Landwirte gegenüber Zwischenhandel und Abnehmern verteidigen:
81; 69
die europäische Landwirtschaft auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger machen: 80; 77
die Diversifizierung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Tätigkeiten
fördern: 80; 73
das Entwicklungsgefälle zwischen den Regionen verringern: 80; 72
europäische Agrarerzeugnisse schützen: 78; 73
ökologische Produktionsverfahren fördern: 69; 72

Wie der Vergleich zeigt, werden viele der Ziele, insbesondere in Bezug auf die
Interessen der Landwirte, von den Menschen in den künftigen Mitgliedstaaten noch
stärker unterstützt.

Neben den hohen Erwartungen an die GAP ließ die Umfrage - insbesondere in der
Tschechischen Republik und Slowenien - auch Befürchtungen erkennen, die
EU-Agrarpolitik könne den Landwirten mehr schaden als nutzen. Ferner wurde
deutlich, dass bei der Information der breiten Öffentlichkeit in den neuen
Mitgliedstaaten über die Konzepte und Ziele der GAP noch viel zu tun bleibt. Den
besten Kenntnisstand haben Polen und Slowenen (36 bzw. 31 Prozent sind über die
GAP informiert).

Einen ausführlichen Bericht zu der Umfrage finden Sie hier.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de