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@grar.de Aktuell - 27.02.2003

Lernen auf dem Bauernhof weiter stärken

Experten ziehen erste Bilanz auf bundesweitem Workshop


Altenkirchen (agrar.de) - Den Lernort Bauernhof weiter stärken. Unter diesem Motto
stand der Workshop der 'Bundesinitiative - Lernen auf dem Bauernhof' des
Bundesverbraucherministeriums vom 24. bis 26. Februar in der Evangelischen
Landjugendakademie Altenkirchen
. Auf dem Workshop diskutierten Vertreterinnen
und Vertreter aus den Landwirtschafts- und Kultusministerien der Länder, des
Berufsstandes, der Wissenschaft, aus Schulen und Jugendarbeit erste Ergebnisse der
Bundesinitiative. In zahlreichen Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden erörterten
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die aktuelle Situation von Betrieben mit
pädagogischen Angeboten sowie die Rahmenbedingungen auf schulischer Seite. Damit
lieferte der Workshop wertvolle Impulse für die weitere Arbeit und Vernetzung der
Akteure in diesem Bereich.

Ziel der Bundesinitiative ist es, den direkten Kontakt zwischen Schülerinnen und
Schülern und der Landwirtschaft zu intensivieren. Damit sollen das Wissen der
Kinder und Jugendlichen über Landwirtschaft und Ernährung verbessert und neue
Einkommensquellen für die Landwirte eröffnet werden.

Teil der Bundesinitiative ist eine empirische Bestandsaufnahme, die auf dem
Workshop vorgestellt und diskutiert wurde. Sie zeigt, dass in Deutschland ein
breites Spektrum pädagogischer Angebote auf Bauernhöfen existiert. Viele
landwirtschaftliche Betriebe bieten ein umfangreiches ehrenamtliches Angebot, in
dem sie Hofführungen, pädagogische Projekte und Freizeitangebote ermöglichen. Sie
leisten damit Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft.

Immer mehr kleine und mittlere Betriebe betrachten - so die Untersuchung - den
Betriebszweig 'Lernen auf dem Bauernhof' als mögliche Einkommensquelle. In der
Praxis lassen sich die hierfür erforderlichen kostendeckenden Teilnahmebeträge
häufig nur schwer durchsetzen. Insbesondere die Ermöglichung eines
erfahrungsbezogenen Lernens mit allen Sinnen bedarf einer intensiven Betreuung und
verursacht damit beträchtliche Personalkosten. Eine Verbesserung der
Rahmenbedingungen und konzeptionelle Lösungen wurden rege diskutiert.

Seitens der Schulen zeigt sich, dass drei Viertel der befragten Lehrkräfte keinen
direkten Kontakt zur Landwirtschaft haben. Persönliche Kontakte sind aber laut
Umfrage ausschlaggebend für das Aufsuchen des außerschulischen Lernorts Bauernhof.
Geeignete Betriebe sollten sich zusätzlich in Schulnähe befinden, da sich so der
organisatorische Aufwand eines Besuchs auf dem Bauernhof in Grenzen hält. Nach
Ansicht der Workshopteilnehmer wird der Lernort Bauernhof am besten gestärkt, wenn
Lehrkräfte bei der Organisation unterstützt werden. Hilfreich sind auch Maßnahmen
wie Lehrerfortbildungen in denen sie motiviert werden, sich mit dem Thema
Landwirtschaft im Unterricht auseinander zu setzen.

Schulen und Bauernhöfe finden laut Studie häufig Unterstützung bei so genannten
Koordinationsstellen, deren Angebotspalette von Adresslisten bis zur
Gesamtorganisation eines Hofbesuches - inklusive pädagogisches Programm - reicht.
Die Intensität der Koordinationsarbeit ist in den verschiedenen Bundesländern
jedoch unterschiedlich. Überall dort, wo es eine gut strukturierte Koordination
mit Verbindung zu Landwirtschafts- und Kultusministerien gibt, ist das Angebot der
landwirtschaftlichen Betriebe für Schulen vielseitig und umfangreich.

Weiterführende Informationen zur Bundesinitiative sind im Internet
abrufbar. Dort werden in Kürze auch sämtliche auf dem Workshop vorgestellten
Ergebnisse veröffentlicht.

Links zum Thema Schulbauernhof.



 


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