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@grar.de Aktuell - 24.02.2003

Bayern: Rinder im Gebirgswald auf dem Rückzug


München (agrar.de) – Auf weiteren 2.900 Hektar Staatswald im oberbayerischen
Hochgebirge wurde in den rückliegenden beiden Jahren die Beweidung durch
landwirtschaftliche Nutztiere eingestellt. Das hat Forstminister Josef Miller in
München mitgeteilt. Von dem Verzicht auf die Beweidung profitiert mit rund 1.600
Hektar besonders der Schutzwald. Auf weiteren rund 4.400 Hektar Waldfläche konnte
durch freiwillige Vereinbarungen zwischen den Almbauern und der
Staatsforstverwaltung die Zahl der Weidetiere deutlich verringert werden. Dazu der
Minister: 'Den sensiblen Bergwälder geht es dadurch deutlich besser, die Chancen
für die nachwachsende Verjüngung steigen.' Dies sei entscheidend für den Erhalt
gesunder und stabiler Wälder, die vor Lawinen, Hochwasser und Muren schützen.

Die Weiderechte im Staatsforst gehen auf das Mittelalter zurück, als die
Grundherren der ortsansässigen Bevölkerung den Eintrieb von Rindern, Pferden,
Schafen und Ziegen in den herrschaftlichen Wald erlaubten. Noch 1958 waren etwa
120.000 Hektar und damit rund 60 Prozent des Staatswaldes mit Weiderechten
belastet. Inzwischen konnte die Fläche besonders durch die Arbeit der
Weiderechtskommission auf 55.000 Hektar reduziert werden. Für den Minister ist
dies ein überwältigender Erfolg. Er setzt deshalb weiter auf eine vertrauensvolle
und konstruktive Zusammenarbeit der Almbauern und Forstämter.

Laut Miller hat die Gesetzesreform vor zwei Jahren zusätzliche Anreize geschaffen,
um auf das Eintreiben der Tiere in den Gebirgswald zu verzichten. Meist einigen
sich die Beteiligten darauf, die Weide künftig auf eine unbewaldete Teilfläche zu
beschränken. Wegen des besseren Futterangebots wird nur ein Bruchteil der
bisherigen Fläche beansprucht. Seltener werden die Weideflächen auf Grünland im
Tal verlegt, in Holzbezugsrechte umgewandelt oder in Geld abgelöst.

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