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@grar.de Aktuell - 21.02.2003

1. Januar 2004: Das ENDE für viele Freilandhennen?


Hannover (aho) – Die Tatsache, daß Eier aus Freilandhaltung und aus
intensiver Auslaufhaltung durchschnittlich deutlich mehr Dioxine (1) enthalten als
solche aus Batteriehaltung, kann für die erstgenannten Haltungsformen ab dem 1.
Januar 2004 zu einem Problem werden. Hierauf wies Dr. Gerd Hamscher von der
Zentrumsabteilung für Lebensmitteltoxikologie der Tierärztlichen Hochschule
Hannover kürzlich in einem Referat anläßlich des 31. Seminar Umwelthygiene hin
(2).

Durch die Verordnung (EG) Nr. 2375/2001 des Rates wird ab dem 1. Januar
2004 der Grenzwert laut Dr. Hamscher für Dioxine in Eiern und Eiprodukten auf 3
pgWHO-PCDD/F-TEQ/g Fett gesenkt. Dieser Wert werde aber häufig bei der
Legehennenfreilandhaltung um ein Mehrfaches überschritten, da die Hennen häufig
auf Dioxin-belasteten Flächen scharren und picken und hierbei neben dem Futter
auch mit Dioxinen kontaminierte Bodenpartikel aufnehmen. Diese Dioxine würden dann
in den Eiern eingelagert und gelangten so zum Konsumenten. Die EU-Verordnung
fordere deshalb für Eier aus Freilandhaltung und aus intensiver Auslaufhaltung
eine Übergangsfrist, so daß durch geeignete Maßnahmen die Dioxinbelastung dieser
Eiern auf das niedrige Niveau von Batterieeiern verringert werden kann.

(1) Fürst, P., Handbuch Dioxine, Hrsg.: Michael Oehme, Spektrum-Verlag,
ISBN 3-8274-0126-7, S. 246-249

(2) Dr. Gerd Hamscher, Zentrumsabteilung für Lebensmitteltoxikologie der
TiHo-Hannover Referat: Einfluss der Tierhaltung auf Rückstände und Kontaminanten
in Lebensmitteln anläßlich des 31. Seminar Umwelthygiene: 'Auswirkungen
verschiedener Formen der Nutztierhaltung auf Lebensmittelqualität, -sicherheit und
Umwelt' am Freitag, 14. Februar 2003, Tierärztliche Hochschule Hannover

(3) Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften L 321/1 VERORDNUNG (EG) Nr.
2375/2001 DES RATES vom 29. November 2001
zur Änderung der Verordnung (EG) Nr.
466/2001 der Kommission zur Festsetzung der Höchstgehalte für bestimmte
Kontaminanten in Lebensmitteln

Auszug (Abschnitt 19 der Verordnung): 'Die Überwachungsdaten lassen erkennen, das
Eier aus Freilandhaltung und aus intensiver Auslaufhaltung mehr Dioxin enthalten
als solche aus Batteriehaltung. Es können Maßnahmen getroffen werden, um
sicherzustellen, dass der Dioxinanteil in diesen Eiern verringert wird. Daher
sollte eine Übergangszeit festgesetzt werden, bevor die Höchstgehalte auf Eier aus
Freilandhaltung und aus intensiver Auslaufhaltung angewandt werden.'

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