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@grar.de Aktuell - 20.02.2003

Mineralwasser teurer als Milch

Milchbauern fordern faire Preise - Produktion nicht mehr kostendeckend


Hannover (agrar.de) - Der katastrophale Preisverfall bei Milchprodukten hat dazu
geführt, dass Niedersachsens Milchbauern nicht mehr kostendeckend produzieren
können. 'Ein Liter Mineralwasser kostet mehr als ein Liter Milch', heißt es auf
Flugblättern des Kreislandvolkverbandes Wesermarsch im Rahmen einer
Aufklärungskampagne.

Mit Erzeugerpreisen von unter 30 Cent pro Liter Milch könnten die
Kostensteigerungen im Energie-, Dienstleistungs- und Sozialbereich nicht mehr
aufgefangen werden. Die zum Teil 'erpresserischen Praktiken' des
Lebensmittelhandels würden den Ausstieg vieler bäuerlicher Familienbetriebe
erzwingen, doch in der Wesermarsch mit einem Anteil von 97 Prozent Grünland gebe
es keine Alternative zur Milchproduktion. Eindringlich appellieren die Milchbauern
an die Verbraucher, durch 'faire Preise für ein hochwertiges Produkt' mitzuhelfen,
die Milchproduktion und die damit verbundene Pflege der Kulturlandschaft zu
erhalten.

Bereits im Kalenderjahr 2002 waren die Milcherzeugerpreise nach Informationen des
Landvolkverbandes auf breiter Front eingebrochen. Im Jahresdurchschnitt
erhielten die Landwirte nur noch 28,25 Cent pro Kilogramm, dagegen waren es im
Jahr 2001 noch 32,12 Cent pro Kilogramm gewesen. An der Preisentwicklung hat sich
bislang kaum etwas geändert. Für einen durchschnittlichen Milchviehbetrieb mit 60
Kühen bedeutet der Preisverfall eine Erlösminderung von jährlich rund 20.000 Euro.

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