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@grar.de Aktuell - 14.02.2003

Pflanzenschutzmittel in der Europäischen Union: Qualität statt Quantität und einheitliche Standards


Brüssel (agrar.de) - Nach Auffassung des umweltpolitischen Sprechers der
EVP-ED-Fraktion, Karl-Heinz Florenz (CDU), sollte der Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln in der Europäischen Union zukünftig auf möglichst geringe
Mengen beschränkt werden und nur durch qualitativ geprüfte Feldspritzen erfolgen.
Im Hinblick auf die in der nächsten Woche anstehenden Beratungen im Umweltausschuß
über eine 'thematische Strategie zur nachhaltigen Nutzung von Pestiziden' wandte
sich Florenz jedoch gegen die Forderung der sozialistischen Berichterstatterin
nach einer pauschalen Mengenkürzung bei Pflanzenschutzmitteln, da dies nur zu
höheren Konzentrationen führen würde.

Der CDU-Europaabgeordnete setzt sich stattdessen für folgende Maßnahmen auf
EU-Ebene ein: die Schaffung vergleichbarer Regelungen für die (Wieder)Zulassung
und Lizenzverlängerung von Pflanzenschutzmitteln, möglichst hohe
Ausbildungsstandards beim Personal sowie einen 'Feldspritzen-TÜV', einheitliche
Testkriterien, Wettbewerbsgleichheit bei der Besteuerung von Pflanzenschutzmitteln
sowie deren Einsatz nur entsprechend 'guter fachlicher Praxis'. Wer Grenzen abbaue
und einen Binnenmarkt für Lebensmittel schaffe, der müsse zugleich für faire und
vergleichbare Spielregeln beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sorgen. Dies sei
aber bisher durch nationale Egoismen sowohl der Mitgliedstaaten mit hohen
Standards als auch von Ländern mit weniger strengen Bestimmungen verhindert
worden.

Florenz nannte mehrere Beispiele für die derzeitigen Ungleichgewichte beim Einsatz
von Pflanzenschutzmitteln in der EU: So könnten Landwirte in Deutschland ohne eine
entsprechende Lizenz diese gar nicht ausbringen und müßten im Gegensatz zu
Großbritannien den vollen Mehrwertsteuersatz darauf bezahlen. Auch die derzeitige
Situation bei der Spinat- und Tomatenproduktion zeige, wie es nicht sein solle,
denn diese erfolge mittlerweile in der Türkei ohne Beachtung der deutschen
Standards und der Verkauf dann anschließend hierzulande unter deutschem
Qualitätssiegel. 'Da die niederländischen Bestimmungen weniger streng als die
deutschen sind, wurde der Anbau zunächst ins Nachbarland und dann von dort aus
Flächenmangel in die Türkei verlagert, wo die Qualitätsstandards noch niedriger
sind. Dies ist jedoch genau das Europa, was wir nicht haben wollen', betonte
Florenz heute abschließend.

Links zum Thema Pflanzenschutz,
Links zum Thema EU und Landwirtschaft.

 


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