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@grar.de Aktuell - 13.02.2003
Auf frischer Tat ertappt: Schächten ohne Genehmigung
Darmstadt-Dieburg (agrar.de) - Die Kontrolleure kamen genau zum richtigen
Zeitpunkt: Bei der Überprüfung von landwirtschaftlichen Betrieben mit Schafhaltung
platzte das Veterinäramt des Landkreises am Dienstag mitten in
zwei 'Schwarzschlachtungen'. Das berichtet der Informationsdienst
Animal-Health-Online.
In beiden Fällen wurden Tiere offenbar für das bis 14. Februar gehende islamische
Opferfest Kurban Bayrami geschächtet - ohne die zwingend erforderliche behördliche
Ausnahmegenehmigung und - vor allem - ohne die so genannte Lebend- und
Fleischuntersuchung, die das Gesetz generell vor und nach dem Schlachten verlangt.
Gegen die Landwirte und ihre türkischen Kunden stellt die Behörde jetzt bei der
Staatsanwaltschaft Darmstadt Strafantrag wegen Verstoßes gegen das
Fleischhygienegesetz. Das illegale Schächten zieht außerdem
Ordnungswidrigkeitsverfahren nach sich. Welche Rollen die angetroffenen Personen
im einzelnen gespielt haben, sollen weitere Ermittlungen klären. Den Beteiligten
drohen als Höchststrafe drei Jahre Haft.
Vor den Überraschungskontrollen hatte die Behörde noch öffentlich gewarnt und auf
die Erlaubnispflicht für das rituelle betäubungslose Schlachten von Tieren
hingewiesen. Der Landkreis setzt seine Kontrollen in den nächsten Tagen fort. In
der Region Darmstadt-Dieburg sind annähernd sechzig Schafhalter mit mehr als zehn
Tieren registriert.
In Hessen - wie in den meisten Bundesländern - wird eine Ausnahmegenehmigung zum
Schächten nur erteilt, wenn ein umfassender Katalog strenger Kriterien erfüllt
ist.
Links zum Thema Schafe,
Links zum Thema koscher/halal.
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