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@grar.de Aktuell - 13.02.2003

Schindler: Ganz, ganz schlechtes Zeugnis für Agrarwende


Mainz (agrar.de) - 'Der Agrarbericht ist ein ganz, ganz schlechtes Zeugnis für die
Agrarpolitik von Renate Künast', so der Kommentar von Norbert Schindler, Präsident
des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV), zu dem letzte
Woche in Berlin vorgestellten Agrarbericht 2003 der Bundesregierung. Dies
bestätigten nicht nur die starken Gewinnrückgänge der landwirtschaftlichen
Unternehmen von bundesweit 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw. in
Rheinland-Pfalz von rund 27 Prozent.

Auch die traurige Prognose für das Wirtschaftsjahr 2002/03 mit einem
durchschnittlichen bundesweiten Gewinnminus von 15 bis 20 Prozent könne bei weitem
nicht allein auf die schlechten Schweine- bzw. Fassweinpreise zurückgeführt
werden. Leider hätten auch die Ökobetriebe von der Agrarwende nicht profitieren
können. Gegenüber konventionell wirtschaftenden Betrieben lag der Gewinn je Hektar
bei den ökologischen Betrieben nur bei zwei Dritteln. Auch die Umsatz- und
Kapitalrentabilitäten hätten sich bei den Ökobetrieben erheblich schlechter
entwickelt.

'Nicht nur der Markt bekämpft die Bauern. Die politischen Rahmenbedingungen tragen
genauso zu der schlechten Entwicklung bei', kritisiert Schindler. Die Auswirkungen
der deutschen Agrar- und Steuerpolitik in den vergangenen Jahren schnüre den
Bauern die Luft ab. Auch derzeit werde von der Bundesregierung nicht ausreichend
gegen die Brüsseler Reformvorschläge gekämpft. Die Agrarminister der meisten
übrigen Mitgliedsstaaten hätten längst erkannt, welche fatalen Auswirkungen die
Vorschläge von EU-Agrarkommissar Franz Fischler auf die Landwirte hätten.

Die Investitionsbereitschaft tendiere bereits jetzt gegen Null. Die große
Verunsicherung durch die nicht endende ideologische Beliebigkeit, welche in der
Agrarpolitik zur Gewohnheit geworden sei, verdüstere jedem landwirtschaftlichen
Unternehmer die Zukunft. Und das habe nicht nur für diesen Sektor fatale Folgen,
so Schindler.

'Die Politik muss endlich wieder aktiv Wirtschaft gestalten und keine bunten
Phantasien malen', fordert der BWV-Präsident. Da Rheinland-Pfalz das Schlusslicht
in der negativen Entwicklung bildet, muss hier als erstes die Schüppe in die Hand
genommen werden. Die politischen Holpersteine müssen aus dem Weg geräumt werden.
Wir brauchen endlich wieder eine befahrbare Straße, die uns sichere und planbare
Rahmenbedingungen bietet, mit denen wir uns dem Wettbewerbsrennen stellen können.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Thema Verbände.

 


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