Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 13.02.2003

Rindvieh herrscht auf Europas Höfen vor

Jedes zweite Nutztier ist ein Rind – Bei Schweinen 20 Prozent der Welterzeugung


Hannover (agrar.de) – Die Viehhaltung und vor allem das Rindvieh spielt in der
europäischen Landwirtschaft eine ganz entscheidende Rolle: Auf jedem zweiten der
ungefähr 6,8 Millionen Höfe in der Europäischen Union werden Tiere gehalten, und
jedes zweite Tier ist ein Rind. Das hat nach Angaben des niedersächsischen
Landvolkverbandes eine Analyse des statistischen Amtes der EU
(EUROSTAT) für das Jahr 2000 ergeben. Danach entfielen in der EU von
insgesamt 118 Millionen Großvieheinheiten (GVE) immerhin 59 Millionen GVE auf
Rinder, das waren gut 80 Millionen Tiere. Nur halb so viele Großvieheinheiten oder
ein Viertel des Gesamtbestandes, nämlich 30 Millionen, entfielen auf Schweine. Das
waren 123 Millionen Tiere. Weitere 13 Prozent des in Großvieheinheiten
umgerechneten gemeinschaftlichen Tierbestandes wurden vom Geflügel beansprucht.
Deutlich geringer waren die Anteile der übrigen Tierarten. Bei Schafen ermittelten
die Statistiker einen Anteil von neun Prozent des Gesamtbestandes, bei Pferden von
1,5 Prozent und Ziegen nur 0,9 Prozent. Allerdings machte das Weidevieh, zu dem
neben den Rindern auch Schafe, Ziegen und Pferde gezählt werden, fast zwei Drittel
des gesamten Tierbestandes in der Gemeinschaft aus.

Seit Mitte der siebziger Jahre hat sich der Gesamtviehbestand der EU kaum
verändert. Allerdings ist es zu erheblichen Verschiebungen zwischen den Tierarten
gekommen. So entfielen auf Schweine 1980 erst 20 Prozent des Gesamtbestandes, bei
Geflügel waren es zehn Prozent. Seither wurden die Schweine- und Geflügelbestände
um 17 Prozent vergrößert. Im Gegenzug schrumpften die Rinderbestände um 13
Prozent. Der Rückgang setzte sich auch im vergangenen Jahr fort. Besonders stark
wurden die Milchkuhbestände abgebaut, nachdem seit 1984 die Quotenregelung die
Produktion begrenzt. Davon konnte die Fleischrinderhaltung mit Mutterkühen
profitieren, die seit 1987 um 37 Prozent gewachsen ist. Tiefgreifend war auch der
Strukturwandel bei den Vieh haltenden Betrieben. Während sich die Zahl der
landwirtschaftlichen Betriebe insgesamt zwischen 1980 und 2000 in der
Neunergemeinschaft nur um 34 Prozent verringerte, ist im gleichen Zeitraum die
Hälfte der Tierhalter aus der Produktion ausgeschieden. Bei den Milchviehhaltern
waren es sogar drei von vieren.

Im weltweiten Vergleich kann sich die Tierhaltung der EU sehen lassen. Immerhin
werden hier ungefähr sechs Prozent des weltweiten Rinderbestandes von 1,35
Milliarden Tieren gehalten. Eine noch weitaus gewichtigere Rolle als beim Rindvieh
spielt Europa indes bei Schweinen: Jedes fünfte weltweit erzeugte Schwein stammt
aus der EU. Betriebe in nur neun Regionen mit lediglich zehn Prozent der
landwirtschaftlich genutzten Fläche halten dabei die Hälfte des gesamten
Schweinebestandes. Von den 123 Millionen Schweinen in der Gemeinschaft wurden im
Jahr 2000 allein 7,5 Millionen in Niedersachsen gehalten, Ende vergangenen Jahres
waren es sogar 7,9 Millionen Tiere. Beim Rindvieh hatte Niedersachsen einen Anteil
von 2,7 Millionen Tieren am EU-Gesamtbestand.

Links zum Thema Tiere,
Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de