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@grar.de Aktuell - 13.02.2003

Die Preis-Kosten-Schere hat sich weiter geöffnet

Landwirtschaftliche Erzeugerpreise sanken EU-weit in 2002 stärker als Betriebsmittelpreise


Hannover (agrar.de) - Das Preis-Kosten-Verhältnis in der Landwirtschaft der EU hat
sich in 2002 wieder verschlechtert. Der niedersächsische
Landvolk-Pressedienst zitiert Berechnungen des europäischen Amtes für
Statistik (Eurostat), wonach sich die landwirtschaftlichen 'Terms of
Trade', also das Verhältnis zwischen dem realen Outputpreisindex zum realen
Inputpreisindex, im Durchschnitt der 15 Mitgliedsstaaten um 2,6 Prozent
verschlechtert haben. Dabei hat sich die Preis-Kosten-Schere in fast allen
Mitgliedsstaaten geöffnet. Besonders betroffen waren im vergangenen Jahr die
Bauern in Dänemark, dort hat sich das Verhältnis der realen Out- zu Inputpreisen
gegenüber 2001 um 9,7 Prozent verschlechtert. Etwas weniger dramatisch war die
Entwicklung in Großbritannien mit minus 6,9 Prozent, in Irland mit minus 5,9
Prozent und Schweden mit minus 5,3 Prozent. Aber auch in Belgien, Luxemburg,
Österreich, Frankreich und Spanien ermittelten die Statistiker eine
Verschlechterung zwischen 4,7 Prozent und 3,3 Prozent. Die deutschen Landwirte
verzeichneten ein Minus um 3,2 Prozent. In Finnland waren es 2,1 Prozent, in den
Niederlanden 1,5 Prozent und in Portugal 0,2 Prozent. Der Index verbesserte sich
nur in Griechenland und in Italien, und zwar um 4,3 bzw. 2,1 Prozent.

Das Preis-Kosten-Verhältnis hat sich in 2002 vor allem aufgrund der gegenüber dem
Vorjahr niedrigeren Erzeugerpreise verändert. So sanken die Erlöse für
landwirtschaftliche Produkte einschließlich Obst und Gemüse inflationsbereinigt um
rund vier Prozent. Zwar haben sich auch die Ausgaben der Landwirte für
Dienstleistungen und Betriebsmittel im EU-Mittel verringert, der Kostenrückgang
war mit 1,7 Prozent aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei den
Erzeugerpreisen. Vor allem die Erlöse für tierische Produkte gaben im
Jahresvergleich kräftig nach, und zwar EU-weit um real 7,9 Prozent. In der
Schweineproduktion mussten die Erzeuger sogar ein Minus um real 19,7 Prozent
verkraften, für Schafe und Lämmer erlösten die Landwirte 10,2 Prozent weniger und
für Geflügel betrug das Minus 9,7 Prozent. Auch die Milchpreise rutschten im
vergangenen Jahr außergewöhnlich kräftig, sie gaben um real 6,8 Prozent nach. Bei
den pflanzlichen Produkten fielen die Preisausschläge ebenfalls kräftig aus. Das
größte Preisminus stellten die Statistiker für Hackfrüchte mit minus 11,2 Prozent
fest, während die Getreidepreise real um 8,9 Prozent gegenüber 2001 sanken.

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