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@grar.de Aktuell - 12.02.2003

Bienenvölker in Not


Bonn (agrar.de) - Seit Herbst 2002 berichten auch im Rheinland immer mehr besorgte
Imker, dass ihre Bienenvölker sterben. Um dem massenhaften Bienentod in den
Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf auf den Grund zu gehen, hat der Fachbereich
Bienenkunde der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Ahrweiler/Mayen
1.600 Imkereien schriftlich zu den Bienenverlusten befragt. Die Mayener
Bienenexperten betreuen auf Basis eines Kooperationsvertrages zwischen der
Landwirtschaftskammer Rheinland und dem Land Rheinland-Pfalz seit 1961
auch die rheinischen Imker und ihre 30.000 Völker.

1997/98 bis 2001/02 lagen die durchschnittliche Überwinterungsverluste der
Bienenvölker bei 13,6 Prozent im Regierungsbezirk Köln und 13,9 Prozent im
Regierungsbezirk Düsseldorf. Im Winter 2002/03 erwarten die Imker eine dramatische
Steigerung der Verluste auf 25,8 Prozent im Regierungsbezirk Köln und bis zu 36,1
Prozent für den Regierungsbezirk Düsseldorf. Einige Imkereien mussten bereits
Totalverluste beklagen.

Die überlebenden Bienenvölker sind zum Teil geschwächt und werden im kommenden
Frühjahr weniger Honig als gewohnt einbringen. Dies führt auch jetzt schon bei den
Imkern zu erheblichen finanziellen Verlusten, die nach Schätzungen zwischen 1 und
1,5 Mio. Euro liegen werden. Der Wert eines Bienevolkes liegt bei 125 Euro. Bei
9.000 zusammenbrechenden Völkern gehen 1.125.000 Euro verloren. Die
Ernteeinbußen -ein Bienenvolk sammelt normalerweise rund 3 kg Honig jährlich -
belaufen sich auf 157.000 Euro.

Als Hauptursache für das Bienensterben sehen die Mayener Experten die starke
Ausbreitung der Bienenmilbe Varroa destructor, die sich aufgrund der frühen
Brutaktivitäten der Bienen im vergangenen Frühjahr ebenfalls frühzeitig vermehren
konnte. Gleichzeitig ist die Empfindlichkeit der Bienenvölker gegenüber Varroa
gestiegen. Bienen zusammenbrechender Völker verlassen auf noch unbekannte Art und
Weise ihren Stock - die Stöcke sind anschließend nahezu bienenleer, die Bienen
sind spurlos verschwunden - und verfliegen sich in andere Bienenvölker. Auf
diesem Wege kann es zu einer Invasion mehrerer hundert Milben innerhalb weniger
Tage kommen.

Links zum Thema Bienen und Imker.

 


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