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@grar.de Aktuell - 07.02.2003

Milchkuhbestände in Deutschland


Hannover (agrar.de) - Die Zahl der Milchkühe in Deutschland hat im November 2002
mit 4,37 Mio. Tieren einen neuen Tiefststand erreicht. Der Strukturwandel in der
Milchviehhaltung hat sich seit Einführung der Quotenbörse verlangsamt, nachdem er
in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre vergleichsweise rasch vonstatten
gegangen war, so die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen.

Regional betrachtet war die Entwicklung recht unterschiedlich. Weniger stark als
im Bundesdurchschnitt ist die Zahl der Milchkühe in den neuen Bundesländern
gesunken, möglicherweise, weil dort im Quotenjahr 2001/02 die Quoten nicht
vollständig ausgenutzt worden waren. Dies korrespondiert auch mit der Entwicklung
der Milchanlieferung.

Die Erzeuger aus den neuen Bundesländern haben im Kalenderjahr 2002 nach
vorläufigen Angaben 0,7 Prozent weniger Milch angeliefert als im Vorjahr, ihre
Kollegen aus den alten Bundesländern 1,1 Prozent weniger. Innerhalb der alten
Bundesländer ist die Zahl der Milchkühe mit einem Minus von 4,4 Prozent am
stärksten zurückgegangen. Zugenommen hat die Zahl der Milchkühe entgegen dem
allgemeinen Trend in Rheinland-Pfalz.

Der Strukturwandel in der Milchviehhaltung hat sich seit der Übertragung von
Milchquoten, die nur noch über die Milchquotenbörse möglich ist, verlangsamt. In
den Jahren vor der Einführung der Börse gaben jährlich mehrere tausend Erzeuger
diesen Betriebszweig auf, seit 1995 ist jeder dritte Milchviehhalter aus der
Produktion ausgestiegen. Seit der ersten Börsenrunde im Oktober 2000 haben
allerdings wesentlich weniger Milchviehhalter aufgegeben als in den Jahren zuvor.
Im November 2002 wurden mit 128.900 lediglich 1,2 Prozent weniger Milchkuhhalter
gezählt als im Vorjahr. Dies war die niedrigste Abnahmerate seit vielen Jahren.
Gleichzeitig stagniert die Zahl der Milchkühe je Betrieb bei etwa 34 Tieren im
Durchschnitt. Seit Ende 2000 hat sich der Durchschnittsbestand nicht mehr erhöht;
jüngst ist er sogar leicht geschrumpft. Ob zwischen der Einführung der Quotenbörse
und der Stagnation des Strukturwandels ein kausaler Zusammenhang besteht, diese
Frage lässt sich aus der Statistik nicht erschließen.

Milchkuhbestände in Deutschland (November-Zählung, in 1.000 Tiere)

Bundesland, Bestand 2001, Bestand 2002 x), Veränderung, Prozent

Schleswig-Holstein, 373,0, 366,0, – 7,1, – 1,9
Niedersachsen, 766,6, 732,5, – 34,0, – 4,4
Nordrhein-Westfalen 388,2, 382,0, – 6,2, – 1,6
Hessen, 160,3, 157,5, – 2,9, – 1,8
Rheinland-Pfalz, 127,7, 130,1, + 2,4, + 1,9
Saarland, 15,1, 14,3, – 0,8, – 5,4
Baden-Württemberg, 416,3, 406,4, – 9,9, – 2,4
Bayern, 1.376,4, 1.340,6, – 35,8, – 2,6
Früheres Bundesgebiet 1), 3.628,1, 3.533,9, – 94,2, – 2,6
Mecklenburg-Vorpommern, 182,4, 180,7, – 14,6, – 0,9
Brandenburg, 182,4, 178,9, – 3,5, – 1,9
Sachsen-Anhalt, 144,9, 141,5, – 3,4, – 2,4
Thüringen, 129,3, 126,6, – 2,6, – 2,0
Sachsen, 207,9, 205,6, – 2,3, – 1,1
Neue Bundesländer 2), 846,8, 833,4, – 13,4, – 1,6
Deutschland insgesamt, 4.474,9, 4.367,3, – 107,6, – 2,4

x) Vorläufig; 1) Einschl. Stadtstaaten; 2) Einschl. ehemaligem Ost-Berlin
Quelle: Statistisches Bundesamt

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
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