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@grar.de Aktuell - 06.02.2003

Ökologische Landwirtschaft: EU-Kommission bittet die Verbraucher um ihre Meinung


Brüssel (agrar.de) - Die Europäische Kommission hat heute eine
Internet-Konsultation über die Zukunft der ökologischen Landwirtschaft
gestartet. Auf der Grundlage eines Arbeitspapiers, in dem die Möglichkeit eines
Europäischen Aktionsplans für ökologisch erzeugte Lebensmittel und den
ökologischen Landbau analysiert wird, haben die Verbraucher die Gelegenheit, ihre
Meinung zu äußern im Hinblick auf Fragen wie:

- Wie stellen wir sicher, dass die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) die Entwicklung
des ökologischen Landbaus und die Rückverfolgbarkeit und Echtheit von ökologisch
erzeugten Lebensmitteln unterstützt?

- Wie können wir die Verwendung des Gemeinschaftsemblems für die ökologische
Landwirtschaft fördern?

Das Arbeitspapier enthält eine Reihe von Ideen für einen künftigen Aktionsplan und
zielt außerdem darauf ab, die Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft in der
EU zu beschreiben und zu analysieren, wo in der Erzeugung und Vermarktung noch
Engpässe bestehen. Auf der Grundlage der online eingehenden Informationen und der
anschließenden Diskussionen mit Mitgliedstaaten und anderen interessierten
Parteien wird die Kommission vor Ende 2003 Vorschläge für einen Aktionsplan
vorlegen.

'Die ökologische Landwirtschaft liegt vielen Verbrauchern am Herzen. Diese
Online-Konsultation gibt ihnen die Möglichkeit, mit ihrer Meinung zu einem
künftigen Aktionsplan für die ökologische Erzeugung beizutragen, und ist
gleichzeitig ein weiterer Schritt hin zu einer transparenteren und
verbraucherfreundlicheren Gemeinsamen Agrarpolitik', so Franz Fischler, für
Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raums und Fischerei zuständiges
Mitglied der Kommission.

Das sechste Umweltaktionsprogramm der Gemeinschaft, die beim Gipfel von Göteborg
dargelegte Strategie für die nachhaltige Entwicklung und die Strategie zur
Einbeziehung von Umweltbelangen des Agrarrats unterstreichen allesamt die
Bedeutung der ökologischen Landwirtschaft, deren positiven Beitrag zum
Umweltschutz und die Notwendigkeit der Unterstützung u.a. durch die GAP. Die in
dem Arbeitspapier hervorgehobenen Hauptelemente sind daher:

- Entwicklung und Vereinfachung verschiedener Systeme für den Verkauf ökologischer
Erzeugnisse;

- Ökologische Landwirtschaft in Gebieten mit empfindlicher Umwelt;

- Förderung des Austausches technischer Informationen unter den Landwirten;

- Gewährleistung, dass die GAP die Entwicklung des ökologischen Landbaus
unterstützt;

- Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit und Echtheit ökologischer Lebensmittel;

- Verstärkte Anwendung des EU-Emblems;

- Gewährung von Zugang zu Informationen hinsichtlich zusätzlicher
Prüfanforderungen falls diese bestehen;

- Harmonisierung von Test- und Kontrollverfahren, Überwachung und Akkreditierung
zusammen mit der Gewährleistung einer effizienten Zusammenarbeit zwischen allen am
Prüfsystem beteiligten Parteien, einschließlich der Gemeinschaftskontrollen;

- Umsetzung geeigneter Standardverfahren um sicherzustellen, dass eingeführte
Erzeugnisse sowohl den fairen Wettbewerb mit EU-Erzeugnissen als auch die
Verpflichtungen der EU gegenüber Entwicklungsländern einhalten;

- Einrichtung einer Stelle für unabhängige, hochqualifizierte und transparente
Stellungnahmen zu der Frage welche Erzeugungsmethoden, Substanzen usw. akzeptiert
werden können, um die Übereinstimmung mit den Prinzipien der ökologischen
Landwirtschaft zu gewährleisten;

- Regelmäßigere Sammlung und Übermittlung offizieller statistischer Daten über
Erzeugung, Verbrauch und Handel (EU Aus- und Einfuhren);

- Wirksame Finanzierung von Forschung im Bereich der ökologischen Landwirtschaft
im Hinblick auf Lebensmittelsicherheit und Qualität, einschließlich Erweiterung
der Forschung zur Entwicklung neuer Produkte und Verarbeitungsmethoden zum Ausbau
der umweltbezogenen Nachhaltigkeit ökologischer Erzeugungsverfahren sowie
Vergleichsstudien zwischen ökologischen und herkömmlichen Lebensmitteln.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Online-Konsultation wird im Sommer 2003
online veröffentlicht. Die Kommission wird den endgültigen Aktionsplan Ende des
Jahres vorlegen. Bis zum 16. März 2003 können von den Verbrauchern Reaktionen und
Ideen eingebracht werden.

Einsicht in das Arbeitspapier und Teilnahme an der Umfrage sind hier möglich.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft,
Links zum Thema Bio-Landbau.

 


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